Brüssel. . Auf dem Weg zur Auszahlung weiterer EU-Hilfen für das von Staatspleite bedrohte Griechenland sind die Verhandlungen ins Stocken geraten. Der Internationale Währungsfonds (IWF) blockiert laut Informationen aus EU-Kreisen die Pläne.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) blockiert nach Angaben aus EU-Kreisen die Freigabe der nächsten Hilfszahlung für Griechenland in Höhe von acht Milliarden Euro. Der IWF halte die Defizitprognosen von EU-Kommission und Europäischer Zentralbank (EZB) für das hochverschuldete Land für zu positiv, sagte ein EU-Vertreter am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. „Der IMF glaubt, dass die Annahmen der Troika-Partner zu optimistisch sind“, sagte der Vertreter.
„Der IWF will erst einmal sehen, was die Eurogruppe und der Europäische Rat beschließen“, sagte ein zweiter EU-Offizieller unter Hinweis auf das wegweisende Gipfeltreffen der EU-Staats- und Regierungschefs an diesem Wochenende. Werde dabei eine stärkere Beteiligung des privaten Sektors vereinbart und damit die Schuldenlast Griechenlands reduziert, werde der IWF der Auszahlung der Hilfsgelder wohl zustimmen.
Ohne neue Euro-Hilfe droht Griechenland die Pleite
Der Abschlussbericht der sogenannten Troika aus IWF, EU-Kommission und Europäischer Zentralbank war ursprünglich für den 24. Oktober erwartet worden, sollte wegen des EU-Gipfels aber vorgezogen werden. Eine positive Bewertung der Haushaltssanierung durch die Troika ist Voraussetzung für die Auszahlung der sechsten und letzten Hilfstranche aus dem 110 Milliarden Euro großen Hilfspaket für Griechenland, das im Mai 2010 vereinbart wurde. Ohne dieses Geld droht dem Euro-Land im November die Zahlungsunfähigkeit.
Im Juli wurde ein neues Rettungspaket für das von der Staatspleite bedrohte Land geschnürt, das auch eine Beteiligung privater Gläubiger in Form eines teilweisen Forderungsverzichts vorsieht. (rtr)