Washington. .
Das Rennen der Republikaner um die US-Präsidentschaftskandidatur nimmt an Fahrt auf: Die Kandidaten nutzten eine TV-Debatte für eine rhetorische Wirtshaus-Prügelei. Erstmals kam auch der chancenreichste Kandidat Mitt Romney in Bedrängnis.
Im amerikanischen Vorwahlkampf der Republikaner haben die acht noch im Rennen befindlichen Kandidaten die Samthandschuhe endgültig ausgezogen. Die achte Fernseh-Debatte in Las Vegas glich am Dienstagabend über weite Strecken einer rhetorischen Wirtshaus-Prügelei.
Wechselseitig überzogen sich die Bewerber mit persönlichen Angriffen und Lügenvorwürfen. So musste sich der weiterhin chancenreichste Kandidat, Mitt Romney, von seinem erstarkten Widersacher Rick Perry den Vorwurf anhören, illegale Einwanderer für Gartenarbeiten beschäftigt zu haben. Romney, der sich für eine energischere Bekämpfung der illegalen Einwanderung stark macht, widersprach heftig, kam allerdings erstmals in Bedrängnis.
Rick Santorum, Ex-Gouverneur von Pennsylvania, hielt Romney vor, zu seiner Zeit als Gouverneur von Massachusetts exakt jene Gesundheitsreform verabschiedet zu haben, mit der Präsident Obama heute das ganze Land ins Verderben stürze.
Verlierer ist Cain
Verlierer des Abends war Herman Cain. Der ehemalige Chef einer Pizza-Kette hatte zuletzt durch einen extrem ehrgeizigen Plan zur Steuersenkung in den Umfragen enorm zugelegt. In Las Vegas war Cain von Beginn an in der Defensive. Seine Parteifreunde rechneten ihm vor, dass sein Konzept 84 Prozent der Amerikaner steuerlich stärker belasten würde als das heute der Fall ist. Die nächste Fernsehdebatte steht in drei Wochen an.