Paris. .
Nach der Erdbeben- und Reaktorkatastrophe in Fukushima denkt nun auch Frankreich über einen Ausstieg aus der Kernenergie nach. Dies sei jedoch nur eine von mehreren Optionen, betonte Energieminister Eric Besson.
Nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima will nun auch die französische Regierung erstmals einen Atomausstieg prüfen lassen. Energieminister Eric Besson betonte am Freitag allerdings, dies sei lediglich eine von mehreren Optionen für das Land und nicht das, was die Regierung anstrebe.
Besson kündigte eine Studie zur Energieversorgung bis 2050 in Frankreich an, welche den Komplett-Ausstieg aus der Atomkraft als ein Szenario mit untersuchen soll. Auch die Halbierung der Atomstrom-Produktion wird darin geprüft. „Wir werden alle möglichen Szenarien für den Energiemix prüfen lassen“, sagte Besson dem Radiosender Europe 1. Allerdings sei der Ausstieg nicht angestrebt: „Das ist nicht das Ziel der Regierung oder des Präsidenten, aber wir können auch nicht irgendetwas ausschließen.“
Frankreich erzeugt rund 80 Prozent seines Stroms aus Atomkraft und setzt damit mehr als jedes andere europäische Industrieland auf diese Energieform. Zuletzt hatten sich in Umfragen aber rund drei Viertel der Franzosen für einen Rückzug aus der Technik ausgesprochen, nur noch gut ein Fünftel wollten an dieser Energieerzeugung unverändert festhalten.
Die Regierungspartei UMP steht weiter hinter der Atomkraft, die oppositionellen Sozialisten haben sich aber für ein Moratorium beim Neubau und für eine Debatte über die Energieform ausgesprochen. In Frankreich wird nächstes Jahr gewählt. (rtr)