Tokio. . Fast vier Monate nach dem Reaktorunglück von Fukushima will Japan alle Atommeiler sogenannten Stresstests unterziehen. Seit der Tsunami-Katastrophe sind nur 19 der 54 Atomkraftwerke in Betrieb. Die Regierung will alle wieder ans Laufen bringen.

Japan will nach dem Super-Gau von Fukushima die Einführung von Stresstests für all seine Atomkraftwerke prüfen. Regierungssprecher Yukio Edano ordnete am Mittwoch an, die Planungen für neue Tests aufzunehmen. Damit solle das Vertrauen der Bevölkerung in die Atomkraftwerke gestärkt werden, sagte Edano. Vorstellbar sei eine Bewertung der Atomkraftwerke nach dem Vorbild der Stresstests in Europa, sagte er im Parlament.

In Japan wurden nach dem verheerenden Erdbeben und nachfolgenden Tsunami von Mitte März die Atomkraftwerke auf ihre Sicherheit überprüft. Derzeit sind nur 19 der 54 Meiler am Netz. Grund sind Verzögerungen beim Wiederhochfahren sowie Beschädigungen in Folge der Naturkatastrophen. Die Regierung hat für den Sommer Einsparungen beim Strom angeordnet, um mit den geringeren Kapazitäten auszukommen.

In der Europäischen Union (EU) haben sich die 27 Mitgliedstaaten unter dem Eindruck der Atomkatastrophe von Japan auf Stresstests für alle 143 Meiler geeinigt. Damit soll die Sicherheit der Reaktoren bei Naturkatastrophen, technischem Versagen und Flugzeugabstürzen auf den Prüfstand kommen. (rtr)