Berlin. . Altbundeskanzler Helmut Kohl wehrt sich gegen Berichte über sein Privatleben. Kohl kritisierte am Dienstag in Berlin, seit Monaten beschäftigten sich Veröffentlichungen „ausführlich“ mit seinen privaten Angelegenheiten.
Nach der Veröffentlichung neuer biografischer Bücher über sein Familienleben hat Altkanzler Helmut Kohl (CDU) eine Verletzung seiner Privatsphäre beklagt. „Die öffentliche Zurschaustellung und Vermarktung meines Privatlebens durch Dritte empfinde ich als unangemessen“, hieß es in einer Erklärung Kohls, die sein Berliner Büro am Dienstag verbreitete. Kohl beklagte, dass die Veröffentlichungen „die Grenzen von Geschmack und Anstand weit überschreiten und in wesentlichen Punkten mit der Wahrheit nicht in Einklang stehen“.
Die Werke befassten sich „ausführlich mit Angelegenheiten aus meinem Privatleben“, kritisierte Kohl. Dazu werde er sich öffentlich nicht äußern. „Ich bitte um Respekt für meine Privatsphäre und überlasse es der Öffentlichkeit, selbst zu beurteilen, welche Interessen den Publikationen in Wahrheit zugrunde liegen.“
Schwieriges Familienleben
Derzeit sind zwei Bestseller im Buchhandel, die sich mit Kohls Leben beschäftigen. Zu Jahresanfang hatte Kohls Sohn Walter sein Buch „Leben oder gelebt werden. Schritte auf dem Weg zur Versöhnung“ vorgelegt. Darin beschreibt er das schwierige Familienleben im Haus des früheren Kanzlers und sein zerrüttetes Verhältnis zum Vater.
Vor wenigen Wochen veröffentlichte dann der Autor Heribert Schwan eine Biografie von Kohls Frau Hannelore (“Die Frau an seiner Seite: Leben und Leiden der Hannelore Kohl“), die sich im Jahr 2001 das Leben genommen hatte. Das Buch beruht dem Autor zufolge auf vertraulichen Gesprächen mit der früheren Kanzlergattin. (afp/ap)