Madrid. . Im Zuge seines Propagandakrieges gegen die westlichen Luftangriffe lädt Libyens Diktator Muammar Gaddafi nun erstmals ins Leichenschauhaus.
18 Körper liegen auf Metallbahren und in Kühlfächern eines Krankenhauses in der Hauptstadt Tripolis. Bei manchen sieht man Verletzungen, die von Schusswaffen oder Bombensplittern stammen könnten. Durchweg Männer, keine Frauen oder Kinder. Sie sollen Opfer der Luftangriffe sein. Soldaten wie auch Zivilisten, sagt ein Regimesprecher. Nachprüfen lassen sich diese Angaben nicht.
Die libysche Nachrichtenagentur Jana, das Staats-TV und Regimesprecher Mussa Ibrahim, Speerspitze des libyschen Propaganda-Feldzuges, berichten zum gleichen Zeitpunkt, dass bei neuen Raketenangriffen der internationalen Koalition „gegen zivile und militärische“ Ziele eine „große Zahl von Zivilisten“ umgekommen sei. Auch hierfür gibt es keine unabhängige Bestätigung.
Man weiß nur, dass Marschflugkörper auf eine Militärbasis östlich der Hauptstadt abgefeuert wurden. Man habe Explosionen gehört, schwarzer Rauch stehe über dem Gelände, sagen Bewohner. Auch weitere Armeestellungen an der libyschen Küste wie im Landesinneren seien angegriffen worden, so Sprecher der Anti-Gaddafi-Koalition.
Flugzeug abgeschossen
NATO greift Libyen an
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Erstmals wurde offenbar eine libysche Maschine, die die Flugverbotszone verletzt habe, abgeschossen. Die Kampfkraft der libyschen Truppen sei geschwächt worden, so der französische Militärsprecher Thierry Burkhard.
Das humanitäre Drama in Misrata, der drittgrößten Stadt Libyens, ging weiter. Trotz westlicher Luftangriffe feuerten Gaddafis Einheiten auch am Donnerstag mit Panzern und Artillerie. Offenbar sollen vollendete Tatsachen geschaffen werden: Wenn Misrata besetzt ist, dürfte die Koalition aus der Luft nicht mehr viel ausrichten können.
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