Düsseldorf. . Nach dem Anschlag auf US-Soldaten in Frankfurt geraten die fanatischen Salafisten in den Blick. NRW-Innenminister Ralf Jäger warnt junge Migranten vor den islamistischen Predigern.

Der Terroranschlag auf US-Soldaten am Frankfurter Flughafen hat in NRW den Blick für die Szene der radikalislamischen „Salafisten“ neu geschärft. Der Verfassungsschutz kam bereits vor knapp zwei Jahren zu der Einschätzung, dass salafistische Netzwerke „ein wachsendes Phänomen in Nordrhein-Westfalen“ seien.

Vor allem „orientierungslose Migrantenkinder der dritten Generation und Konvertiten“ seien eine Zielgruppe von fanatischen Predigern, die in Seminaren und im Internet die Lehre eines gewaltsam errichteten Gottesstaates verbreiteten, in dem das Recht der Scharia gilt. NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) warnte: „Gerade diese einfache Ideologie verfängt leicht bei jungen Menschen und ist besonders gefährlich.“

Größere Aufmerksamkeit erlangte der radikalislamische Verein „Einladung zum Paradies“, der von Braunschweig nach Mönchengladbach umziehen will. Dagegen erhebt sich erbitterter Widerstand. Auf die Frage nach einem raschen Verbot der Salafisten verweist das NRW-Innenministerium auf die Zuständigkeit des Bundes – und ein Zitat des bisherigen Bundesinnenministers Thomas de Maizière (CDU). Dieser erklärte im Oktober 2010 in Mönchengladbach: „Über Vereinsverbote redet man nicht vorher, man wägt sie ab und macht sie.“