Kundus. .

Zum Abschluss seiner Afghanistan-Reise hat Bundesaußenminister Westerwelle am Montag die deutschen Soldaten im nordafghanischen Kundus besucht. Der Bundestag soll den Einsatz Ende Januar verlängern.

Bundesaußenminister Guido Westerwelle ist am Montag zu einem Truppenbesuch bei den deutschen Soldaten im nordafghanischen Kundus eingetroffen. Am gefährlichsten Einsatzort der Bundeswehr will er sich ein Bild der Lage machen und mit den Soldaten sprechen. Außerdem sind Treffen mit den zivilen und militärischen Leitern des Feldlagers sowie dem neuen Gouverneur der Provinz Kundus, Mohammed Anwar Jegdalek, geplant. Der frühere Gouverneur Mohammed Omar, ein erklärter Gegner der Taliban, war im Oktober bei einem Bombenanschlag getötet worden. Am sogenannten Ehrenhain wird Westerwelle mit einer Gedenkminute die zahlreichen deutschen Soldaten würdigen, die in den vergangenen Jahren in Kundus gefallen sind.

Derzeit sind knapp 4600 deutsche Soldaten in Afghanistan im Einsatz. Diese Woche will das Bundeskabinett die Verlängerung der Mission beschließen, der Bundestag soll dann am 28. Januar darüber entscheiden. Die Mandatsobergrenze von 5000 Soldaten plus 350 weiteren Soldaten als Reserve bleibt bestehen. Die Bundesregierung will im Mandat allerdings festschreiben, dass sie den Abzug der ersten deutschen Soldaten Ende 2011 plant, sofern es die Lage zulässt. Die USA wollen im Juli mit dem Abzug der ersten von knapp 100.000 US-Soldaten am Hindukusch beginnen.

In Deutschland hatte vor allem Westerwelle auf einen raschen Abzugsbeginn gedrängt, Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg warnte dagegen vor verfrühten Festlegung. (afp/rtr)