Berlin. Mit Erfolg hat die queere Community gegen Diskriminierung gekämpft. Nun schwappt ein gefährlicher Trend aus den USA nach Deutschland.

Nachdem die CDU/CSU-Fraktion vorvergangene Woche gemeinsam mit der AfD abgestimmt hat, fürchten sich nicht nur die zahlreichen Menschen mit Migrationsgeschichte in diesem Land. Auch die queere Community sorgt sich darum, wie die Bundestagswahl für sie ausgeht.

Dass queere Menschen bei einem Regierungswechsel Angst um ihre Grundrechte und Freiheiten haben müssen, zeigt sich aktuell massiv in den USA. Präsident Donald Trump hatte etwa per Dekret verfügt, dass die US-Gesundheitsbehörde Informationen zum Thema LGBTQ vom Netz nehmen muss.

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Durch ein weiteres Dekret will der US-Präsident Transmenschen vom Frauensport ausschließen: Transfrauen könnten in der Folge nicht mehr in Frauenteams trainieren. Aber nicht nur Trump will trans Menschen und andere queere Identitäten aus dem öffentlichen Leben verdrängen.

Auch auf der anderen Seite des Atlantiks ist der Ton gegenüber der LGBTQ+-Community rauer geworden. Die Zahl queerfeindlicher Straftaten in Deutschland hat nach Angaben des Bundeskriminalamtes in den vergangenen Jahren immer weiter zugenommen. Statt das zum Anlass für Schutzkonzepte zu nehmen, wollen CDU und AfD die Rechte queerer Menschen einschränken.

Merz im TV-Duell: Er könne Trumps Haltung zu zwei Geschlechtern nachvollziehen

CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz sagte im TV-Duell gegen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Sonntag, er könne Trumps Haltung, dass es nur zwei Geschlechter gebe, nachvollziehen. Er lässt damit durchscheinen, wie wenig er für die Grundrechte der trans Menschen in Deutschland einstehen wird, sollte er tatsächlich Kanzler werden.

Auch das lange erkämpfte Selbstbestimmungsgesetz, durch das trans Menschen ihren Geschlechtseintrag und Vornamen ohne Gutachten oder Beratung und gerichtliche Entscheidung ändern können, will die von Merz geführte CDU abschaffen.

Rechte Parteien bedrohen die Freiheit der LGBTQ-Community in Deutschland

„Es sind rechte Parteien, die trans Menschen ihr Geschlecht absprechen, die queere Menschen als Straftäter darstellen und erkämpfte Rechte wie die Ehe für alle parlamentarisch angreifen“, schreibt die CSD-Bewegung auf ihrer Website. Wenn die CSD-Vereine in Deutschland nun also die Kampagne „Wähl Liebe“ starten und am 15. Februar in dutzenden deutschen Städten zu Demonstrationen aufrufen, ist das berechtigt. Die Angst vor der Bundestagswahl 2025 ist nicht übertrieben.

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Denn die Bedrohung für queere Menschen ist da, sie ist real, sie ist alltäglich. Nicht nur, dass sich Menschen mit Migrationshintergrund und queere Personen mit Alice Weidel ausgerechnet vor einer lesbischen Spitzenpolitikerin fürchten müssen, die mit einer in Sri Lanka geborenen Frau zusammenlebt. Auch gegen einen Bundeskanzler Friedrich Merz müssten sie sich wappnen.