Berlin. In Schleswig-Holstein arbeitet die jüngste und modernste Ausbildungseinrichtung der Bundeswehr. Spioniert Russland das Gelände aus?
Drohnen über einem deutschen Luftwaffenstützpunkt an der Nordsee alarmieren einem Medienbericht zufolge die Bundeswehr. Die „Süddeutsche Zeitung“ zitiert aus einem als Verschlusssache eingestuften Bericht an das Verteidigungsministerium, wonach im Januar mehreren Drohnen nahe dem Standort Schwesing Ermittlungen wegen Spionageverdachts ausgelöst haben. Eine Sprecherin des Operativen Führungskommandos bestätigte auf Nachfrage der dpa „eine Mehrzahl an Drohnensichtungen am Bundeswehrstandort Schwesing im Januar“.
In Schwesing werden laut „SZ“ auch ukrainische Soldaten an „Patriot“-Systemen für ihren Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg ausgebildet. Der CDU-Verteidigungsexperte Roderich Kiesewetter sagte der Zeitung, man könne in dem Fall davon ausgehen, dass es sich vorrangig um russische Drohnen handelte.
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Weiter sagte die Bundeswehrsprecherin, die örtliche Polizei habe den Vorgang an das Landeskriminalamt Schleswig-Holstein weitergegeben. Zu den Ermittlungen der zivilen Behörden könne sich das Ministerium nicht äußern.
SZ-Bericht: Besonders professionelle Drohnen im Einsatz
Wie die „SZ“ weiter berichtete, wurden offenbar besonders professionelle Drohnen eingesetzt, bei denen die Abwehrmaßnahmen der Bundeswehr versagten. Man habe vergeblich versucht, mit sogenannten Jammern (eine Art Störsender) und anderem Gerät sie vom Kurs abzubringen oder zur Landung zu zwingen.
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Kiesewetter sagte, einerseits gewinne Russland damit ein Lagebild, diese Drohnen dienten der Spionage. Zweitens sollen sie einschüchtern. Er bilanzierte: „Wir sind sowohl bei eigenen Drohnen als auch bei der Abwehr noch viel zu rückständig, was die Aufstellung der Bundeswehr anbelangt.“