Berlin. Die AfD war im TV Duell zwischen Olaf Scholz und Friedrich Merz Thema. Der CDU-Mann überraschte, als er dem Kanzler ein Zitat vorlegte.

Zwei Wochen vor der Bundestagswahl 2025 lieferten sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und der CDU-Parteivorsitzende Friedrich Merz beim TV Duell von ARD und ZDF den ersten verbalen Schlagabtausch. Den Liveblog können Sie hier nachlesen. Schon nach wenigen Minuten kommt es zum ersten überraschenden Hallo-wach-Moment. Gesorgt hat dafür der Union-Spitzenkandidat.

Fünf Minuten nach Beginn der Live-Übertragung kommt es zu einem der kniffligsten Themen im Wahlkampf: einer möglichen Zusammenarbeit mit der AfD. Hintergrund ist die Bundestags-Abstimmung Ende Januar zu einer schärferen Migrationspolitik. Ein entsprechender Antrag der Union dazu bekam nur eine Mehrheit mit Stimmen der in Teilen rechtsextremen Partei.

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TV Duell: Beim Thema AfD zieht Merz plötzlich einen Zettel aus dem Sakko

In der Sendung schließt Merz eine Zusammenarbeit mit der AfD aus. Scholz jedoch gibt an, Merz in dieser Frage nicht trauen zu können. Merz zieht im Verlauf einen gelben Zettel aus seinem Sakko heraus und zitiert aus einem Interview von Scholz mit der Thüringer Allgemeinen, die wie diese Redaktion zur FUNKE Mediengruppe gehört.

Dabei ging es um die Frage, ob man mit der AfD abstimmen kann. Scholz hatte damals gesagt, dass man Vorschläge auch selbst einbringen könne und dafür keinen Anträgen der AfD zustimmen müsse. Wenn nun aber für die selbst eingebrachten Vorschläge die Stimmen gebraucht würden, um eine Mehrheit zu erhalten? „Das ist doch keine Zusammenarbeit“, so Scholz damals im Interview.

Die Botschaft, die Merz damit senden möchte: Scholz würde es genauso machen wie die CDU.

Die Sender sehen bei Merz‘ Vorgehen derweil keinen Regelverstoß. Die ARD teilte auf dpa-Anfrage mit, in diesem Jahr sei „das Regelwerk nicht ganz so streng, in dem Fall wollte Herr Merz ein Zitat von Herrn Scholz korrekt zitieren“. In von den öffentlich-rechtlichen Sendern ARD und ZDF vorab verbreiteten Regeln zu dem Schlagabtausch stand: „Außer Stift und Notizblock sind keine weiteren Requisiten erlaubt.“

mit dpa