Berlin. Im Wahlkampf mag das Thema Klimaschutz kaum eine Rolle spielen. In der Regierungsarbeit muss es das aber. Es wird nämlich richtig schwierig.

Es gibt sie ja, die guten Nachrichten beim Klimaschutz: Eher unauffällig, aber beständig hat in den letzten Jahren vor allem die Energiewende auf vielen Feldern Fahrt aufgenommen. Unternehmen, die unabhängig sein wollen vom Strommarkt, kaufen ihren Strom direkt von Windparks, Bürgerinnen und Bürger hängen sich massenhaft Balkonkraftwerke an die Geländer. Und selbst beim Absatz von Wärmepumpen, der nach der Debatte um das Heizungsgesetz eingebrochen war, zeichnet sich zart eine Trendwende ab.

Das heißt aber nicht, dass die nächste Bundesregierung sich darauf ausruhen kann. Zum einen, weil die Emissionen zwar sinken, aber nicht schnell genug. Dass wird auch der Expertenrat für Klimafragen, der am Mittwoch sein neues Gutachten präsentiert, noch einmal unterstreichen.

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Klimaschutz ist kaum Thema im Wahlkampf

Zum anderen weil es bisher an vielen Stellen die leichten Aufgaben des Klimaschutzes waren, die zuerst erledigt wurden – die schweren kommen jetzt. Und je mehr Menschen und Unternehmen sich auf den Weg machen, ihren CO2-Ausstoß zu reduzieren, umso mehr potenzielle Reibungspunkte gibt es mit denen, die lieber nichts ändern würden. Auf allen Seiten geht es dabei um handfeste Interessen. Es fließt inzwischen – international, aber auch in Deutschland – viel Geld in Richtung Klimaschutz. Es verdienen aber auch noch immer viele Firmen Geld mit Geschäftsmodellen auf Grundlage von fossilen Energien.

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Wenn die Expertinnen und Experten ihre Vorschläge vorstellen, wie man mit diesen Konflikten sinnvoll umgehen kann, sollten alle, die nach der Wahl das Land regieren wollen, deshalb besser mitschreiben. Im Wahlkampf mag das Thema kaum eine Rolle spielen. In der Regierungsarbeit muss es das aber.