Berlin. In einer neuen Umfrage trumpft die AfD auf. Die Christdemokraten verlieren – und hätten laut Sonntagsfrage eine Regierungsoption weniger.
Die AfD kann in einer aktuellen Umfrage zur Bundestagswahl zulegen: Laut einer Insa-Umfrage im Auftrag der „Bild“-Zeitung kommt die Partei von Alice Weidel derzeit auf 22 Prozent. Das sind zwei Prozentpunkte mehr als zuletzt und der beste Wert der Rechtsaußen-Partei seit einem Jahr. Mit diesen Werten geht Weidel gestärkt in den Bundesparteitag, der an diesem Wochenende im sächsischen Riesa stattfindet.
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Friedrich Merz und seine CDU verlieren dagegen einen Prozentpunkt und kommen in der aktuellen Sonntagsfrage nunmehr auf 30 Prozent. Zwar landen die Christdemokraten acht Punkte vor der AfD und sind mit Abstand stärkste Kraft in den Umfragen, ihr Vorsprung auf die AfD ist aber geschmolzen.
Was bedeuten diese Zahlen für die mögliche Regierungsbildung? Zunächst: Die Fehlertoleranz der Insa-Umfrage liegt bei +/- 2,9 Prozentpunkten. In diesem Bereich liegen auch die aktuellen Umfrage-Zugewinne und -verluste und dürfen damit nicht überschätzt werden. Bei CDU und CSU dürften die neuen Zahlen dennoch Besorgnis auslösen. Denn: „Parlamentarische Mehrheiten gäbe es aktuell für Schwarz-Rot mit 46 Prozent“, analysiert Insa-Chef Hermann Binkert. Für eine schwarz-grüne Koalition würde es nicht reichen; sie käme laut Umfragewerten zusammen nur auf 43 Prozent.
Die Entwicklung deckt sich mit Befragungen anderer Institute aus den letzten Tagen. So war die Union auch in den Umfragen der Forschungsgruppe Wahlen (ZDF-„Politbarometer“/Freitag) und Infratest (ARD-„Deutschlandtrend“/Donnerstag) um ein bis zwei Punkte auf 30 beziehungsweise 31 Prozent gesunken. Die AfD stieg dort um ein bis zwei Punkte auf 20 bis 21 Prozent.
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Sonntagsfrage aktuell: FDP scheitert erneut an der Fünf-Prozent-Hürde
Wie schneiden die weiteren Parteien bei der aktuellen Sonntagfrage ab? Viel Bewegung gibt es bei SPD, Grünen und FDP nicht, ihre Werte decken sich mit den Zahlen vorangegangener Umfragen. Weiterhin bleibt die FDP unterhalb der Fünf-Prozent-Hürde und würde nicht in den Bundestag einziehen. Das BSW verliert einen Prozentpunkt. Die Werte im Überblick:
- CDU/CSU: 30% (-1)
- AfD: 22% (+2)
- SPD: 16% (unverändert)
- Grüne: 13% (unverändert)
- BSW: 6% (-1)
- FDP: 4% (unverändert)
- Sonstige: 6 (unverändert)
Quelle: Insa für „Bild“ , 1205 Befragte im Zeitraum 6. bis 10. Januar 2025