Berlin. Mehrere ukrainische Soldaten desertierten laut französischer Armee während ihrer Ausbildung in Frankreich. Die Rechtslage ist kompliziert.
Ein französischer Armeevertreter sagte am Montag der Nachrichtenagentur AFP: „Es gab eine Reihe von Desertionen, die aber angesichts der Menge an Personen, die ausgebildet wurden, sehr gering sind“. Er schätze, dass es sich um „einige Dutzend“ Desertionen handele.
Was droht den Fahnenflüchtigen?
Desertion stehe in Frankreich nicht unter Strafe. „Wenn jemand desertiert, hat ein französischer Staatsanwalt keine Befugnis, diese Person festzunehmen“, sagte der französische Armeevertreter. „Das den ukrainischen Behörden auf französischem Boden gewährte Recht ist lediglich ein Disziplinarrecht.“
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2300 ukrainische Soldaten zur Ausbildung in Frankreich
Die französische Armee hat auf französischem Territorium 2300 Soldaten einer Brigade mit dem Namen „Anna von Kiew“ ausgebildet. Die anderen 2200 Soldaten der Brigade wurden in der Ukraine ausgebildet.
Der Befehlshaber der ukrainischen Landstreitkräfte, Mychailo Drapatyj, sprach am Montag gegenüber mehreren Medien, darunter AFP, von „Problemen“ mit der Armeeeinheit.
Der ukrainische Journalist Jurij Butusow hatte im Dezember geschrieben, dass insgesamt bereits 1700 Soldaten aus der Brigade geflohen seien – die meisten von ihnen, bevor ihre Einheit an die Front geschickt wurde.
Davon seien rund 50 Soldaten während ihrer Ausbildung in Frankreich geflohen. Auf Butusows Angaben angesprochen, sagte Drapatyj: „Ich werde ihn nicht widerlegen.“
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