Berlin. Christian Lindner hat versucht, den reichsten Mann der Welt auf die Seite der FDP zu ziehen. Die Avancen stoßen in der Partei auf Kritik.

„Ein kleines bisschen mehr Milei oder Musk“ wagen – das hatte FDP-Chef Christian Lindner Anfang Dezember öffentlich gefordert. Zudem bat er den Tech-Milliardär um ein Gespräch, um ihm die Positionen der FDP zu erklären. Musk ignorierte Lindner und empfahl stattdessen die AfD zu wählen. Lindners öffentlich Avancen sind gescheitert – und das stößt offenbar auch innerhalb der FDP für wachsenden Unmut.

Johannes Vogel
Johannes Vogel hält es nicht für ratsam, sich Elon Musk anzubiedern. © DPA Images | Rabea Gruber

Johannes Vogel, stellvertretender FDP-Vorsitzende, riet seiner Partei in der „Welt“ nun auf maximale politische Distanz zu US-Unternehmer Musk zu gehen. Von Musks „politischen Empfehlungen sollte man sich weit fernhalten“, sagte Vogel. Musks politisches Gebaren zeige, dass „jemand ein beeindruckender Unternehmer“ sein könne, „trotzdem aber politisch dummes Zeug redet“.

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Elon Musk empfiehlt Wahl der AfD

FDP-Vize Vogel rief bei der Bewertung von Musk zu einer „notwendigen Differenzierung“ auf. Musks Empfehlung für die AfD sei zwar „grundfalsch“, sagte Vogel. Die erfolgreiche Bilanz des Unternehmers Musk zeige jedoch, „dass auch wir hier bessere Rahmenbedingungen für unternehmerische Durchbrüche und mehr Mut für große Innovationen brauchen“.

Die FDP kommt am Montag in Stuttgart zu ihrem traditionellen Dreikönigstreffen zusammen. In diesem Jahr dürfte die Veranstaltung vor allem vom Wahlkampf geprägt sein. Die Liberalen wollen die heiße Wahlkampfphase für die Bundestagswahl am 23. Februar einläuten und die Ampel-Koalition und ihr vorzeitiges Ende endgültig hinter sich lassen. Aktuellen Umfragen zufolge steuert die FDP allerdings darauf zu, die Fünf-Prozent-Hürde und damit den Einzug in den Bundestag zu verpassen.

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