San Francisco. Arnold Schwarzenegger, Julia Roberts, Jennifer Aniston – in der Schlussphase bekommt der US-Wahlkampf Star-Glamour. Vorteil Kamala Harris.
„Friends“-Serienstar Jennifer Aniston hat schon gewählt, Lizzo auch. „Wenn Sie mich fragen, ob Amerika bereit ist für seine erste weibliche Präsidentin, kann ich nur eines sagen: Es ist verdammt noch mal an der Zeit“, sagte die Sängerin bei einer Kundgebung der Demokratin Kamala Harris.
Nächster Schauplatz, diesmal Atlanta, neuer Superstar: „Ich unterstütze Vizepräsidentin Harris, weil sie für die Freiheitsrechte aller Menschen kämpft“, ruft Grammy-Preisträger Usher aus.
Szenenwechsel, Latrobe in Pennsylvania: „Um ehrlich zu sein, wir alle haben Höhen und Tiefen erlebt“, bekennt der Super-Bowl-Sieger Antonio Brown. Für den früheren „American-Football-Spieler“ ist Donald Trump eine Inspiration „Egal, was die Medien ihm an den Kopf warfen, egal, was die Leute sagen, um ihn herunterzuziehen, er macht immer weiter und steht immer wieder auf“.
Was zählt die Prominenz?
Drei Parteinahmen, drei von vielen. Die US-Wahl 2024 polarisiert und mobilisiert wie selten zuvor. Auch Prominente haben den Eindruck, dass sie sich einbringen sollten, gerade jetzt.
Es gibt messbare Faktoren wie Spenden (Harris vorn), Schlagzeilen (Trump vorn) und Umfragen (Kopf-an-Kopf). Aber was zählt der Bekanntheitsgrad?
Dennis Quaid hat in Oscar-prämierten Filmen und Blockbustern gespielt. Im letzten Streifen verkörperte er den US-Präsidenten Ronald Reagan. An diesem Tag ist er nach Coachella in Kalifornien gekommen – zu einer Trump-Kundgebung. Quaid sagt, dass er zwei Lieblingspräsidenten habe: Reagan im 20. Jahrhundert, Trump im 21. Jahrhundert.
Niemand kann einschätzen, was der Ruf der Promis mit den Fans macht. Auch wenn sich Starpower nicht messen und in Stimmen ummünzen lässt – in den USA wird sie ihren Einfluss haben.
Trumps Promi-Riege ist ausbaufähig
Unbestritten ist, dass Harris den größten Glamourfaktor verbuchen kann. Trump kann damit nicht umgehen. Den Self-Made-Milliardär Mark Cuban, Besitzer des Basketball-Club „Dallas Mavericks“, nannte er gerade auf Truth Social einen „Loser“ und „totalen Nicht-Athleten.“ Cuban macht Wahlkampf für Harris. Das macht ihn in Trumps Augen zum Loser.
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Trump hat zweifellos seine Fans: Schauspieler Jon Voight, Rapperin Amber Rose, die Countrysänger Kid Rock und Jason Aldean („Das ist mein Mann“), den Milliardär Elon Musk, die Wrestling-Legende Hulk Hogan, der Trump als den „den Härtesten von allen“ bezeichnet. Aber was bei Trump auffällt: Nicht wenige seiner Edelfans haben ihre beste Zeit hinter sich, so wie Skandalspieler Antonio Brown.
Nicht nur die üblichen Verdächtigen
Harris kann auf treue Anhänger der Demokraten zählen: Rockstar Bruce Springsteen, die Schauspieler George Clooney, Richard Gere, Jeff Bridges, Mark Hamill, Mark Ruffalo, Robert de Niro, Jennifer Garner, Jennifer Lawrence, Harrison Ford, die Sängerin Barbra Streisand, der Talkshow-Moderatorin Oprah Winfrey. Dazu kommen Stars, die sich dieses Mal besonders exponieren oder herausgefordert gefühlt haben, im Fall der Sängerin Jennifer Lopez wegen eines verächtlichen Witzes über Puerto Rico.
Für sie werben außerdem Stars, die bei Jungwählern einen Nerv treffen können: Der Oscar-prämierte Regisseur Spike Lee, die Basketballer LeBron James und Stephen Curry, die Musikerin Charli XCX, die Sängerin Billie Eilish und ihr Bruder Finneas. Arnold Schwarzeneggers Engagement für Harris lässt ebenfalls aufhorchen, immerhin ist der „Terminator“ ein ehemaliger republikanischer Gouverneur. Und dann ist da noch Superstar Taylor Swift mit ihren 283 Millionen Instagram-Followern.
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Bei manchen fragt man sich, ob sie mehr für Harris oder mehr gegen Trump sind. Springsteen bezeichnet ihn als „den gefährlichsten Präsidentschaftskandidaten“. Swift argumentiert in erster Linie für jemanden, für Harris: „Ich halte sie für eine besonnene, begabte Führungspersönlichkeit und bin überzeugt, dass wir in diesem Land viel mehr erreichen können, wenn wir von Ruhe und nicht von Chaos geleitet werden“.
Manche gehen für ihren Kandidaten auf die Bütt, machen Wahlkampf wie Quaid und Musk. Andere belassen es bei einem Signal. So gab Beyoncé der Harris-Kampagne die Erlaubnis, ihren Song „Freedom“ zu verwenden. Die bezaubernde Julia Roberts setzte den vorläufigen Schlusspunkt: Sie ist die Erzählstimme in einem Harris-Wahlspot.
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