Washington. Die Republikanische Partei steht heute für konservative Werte und „America First“. Doch wie begann ihre Geschichte? Ein Überblick.
- Die Republikaner galten einst als fortschrittliche Kraft, die unter anderem die Sklaverei abschaffte
- Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Partei zu einer konservativen Bewegung
- Was zeichnet die Republikaner heute aus? Wähler, Präsidenten und politische Ziele auf einen Blick
Die Republikanische Partei, neben den Demokraten die dominierende Kraft in der US-Politik, hat einen langen Weg hinter sich: Einst stand sie für Fortschritt, unter anderem für die Abschaffung der Sklaverei unter Abraham Lincoln. Heute gilt die „Grand Old Party“ (GOP) als konservative Bastion. Doch der letzte republikanische Präsident, Donald Trump, hat nach seiner Präsidentschaft von 2016 bis 2020 eine Identitätskrise in der Partei ausgelöst. Wofür steht die GOP heute? Ein Überblick über Geschichte, Ziele und aktuelle Herausforderungen.
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Die Gründung der Republikaner: Eine fortschrittliche Partei
Die Republikanische Partei wurde am 20. März 1854 gegründet – ursprünglich mit dem Ziel, die Sklaverei in den USA zu unterbinden. Mit der Wahl des republikanischen Präsidenten Abraham Lincoln gelang dies auch. Zudem sorgte Lincoln für die Wiedervereinigung der Nord- und Südstaaten der USA nach dem Bürgerkrieg. Im Gegensatz zu den Demokraten, deren Wählerschaft damals eher in den Südstaaten zu finden war, waren die Republikaner in ihrer Anfangszeit progressiv und modern ausgerichtet.
Anfang der 1920er Jahre wandten sich viele Republikaner jedoch konservativeren politischen und ökonomischen Ideen zu. Besonders in den 1960er Jahren, nach dem Attentat auf den damaligen US-Präsidenten John F. Kennedy, prägte sich die Partei immer weiter christlich-konservativ und gewann so Wählerstimmen in den Südstaaten. Hier verfolgte die GOP gezielt die sogenannte „Southern Strategy“, mit der sie konservative weiße Wähler im Süden ansprach und so die parteiinterne Wählerstruktur grundlegend veränderte.
Mit der Wahl des rechtskonservativen Präsidenten Richard Nixon im Jahr 1968 verfestigte sich diese Ausrichtung der Republikaner.
Die republikanische Partei: Konservative Ausrichtung und Rechtsruck
Auch Ronald Reagan, der von 1981 bis 1989 republikanischer US-Präsident war, betrieb eine konservative Politik und sorgte für einen signifikanten Rechtsruck in der Partei.
Der zum gemäßigten Flügel gehörende Ex-Präsident George Bush konnte diese Entwicklung nicht umkehren. Sein Sohn George W. Bush verfolgte besonders nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 eine neokonservative Strategie.
Endgültig zementierte dies Donald Trump, der von 2016 bis 2020 republikanischer Präsident war und dessen Präsidentschaft eine tiefe Zäsur in der Partei bildete. Trumps radikale Politik förderte maßgeblich die Spaltung in der amerikanischen Gesellschaft und selbst innerhalb der eigenen Partei. Seit 2021 setzt die GOP verstärkt auf Trumps Basis und ist weiterhin von der Frage geprägt, ob sie sich stärker populistisch oder traditionell-konservativ ausrichten soll.
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USA: Diese Präsidenten waren Republikaner
Die Republikanische Partei stellte seit ihrer Gründung bereits 19 Präsidenten – mehr als die Demokraten mit 16 Präsidenten. Der nachfolgende Überblick zeigt alle bisherigen Präsidenten, die Mitglied der Republikanischen Partei waren oder sind.
- Abraham Lincoln (1861 bis 1865)
- Ulysses S. Grant (1869 bis 1877)
- Rutherford B. Hayes (1877 bis 1881)
- James A. Garfield (1881)
- Chester A. Arthur (1881 bis 1885)
- Benjamin Harrison (1889 bis 1893)
- William McKinley (1897 bis 1901)
- Theodore Roosevelt (1901 bis 1909)
- William Howard Taft (1909 bis 1913)
- Warren G. Harding (1921 bis 1923)
- Calvin Coolidge (1923 bis 1929)
- Herbert Hoover (1929 bis 1933)
- Dwight D. Eisenhower (1953 bis 1961)
- Richard Nixon (1969 bis 1974)
- Gerald Ford (1974 bis 1977)
- Ronald Reagan (1981 bis 1989)
- George Bush (1989 bis 1993)
- George W. Bush (2001 bis 2009)
- Donald Trump (2017 bis 2021)
Politische Ziele der Republikaner: Dafür steht die Partei
Innerhalb der Partei gibt es diverse Strömungen, die unterschiedliche politische Ziele vertreten. Seit den 2010er Jahren gewinnen dabei besonders die konservativen und populistischen Flügel an Gewicht, die ihre Positionen zu Themen wie Einwanderung und Außenpolitik stärker in den Vordergrund rücken. Allerdings gibt es auch übergeordnete Gemeinsamkeiten der Republikaner. Im Gegensatz zu den Demokraten setzen sie etwa überwiegend auf eine dezentrale Selbstverwaltung der Bundesstaaten und einzelner Counties (Verwaltungsbezirke der Bundesstaaten, ähnlich wie Landkreise in Deutschland) mit basisdemokratischen Zügen.
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Charakteristisch für den Hang zur Eigenverantwortung ist auch die Skepsis oder Ablehnung gegenüber dem Sozialstaat und die Verfolgung nationaler Interessen nach dem Motto "America first". Zudem sind viele Republikanerinnen und Republikaner gegen Abtreibung, die Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Paare und strengere Waffengesetze. Auch dem Umweltschutz stehen viele Mitglieder und Anhänger der Partei skeptisch gegenüber, einige bezweifeln sogar den Klimawandel.
Mitglieder und Wähler: Wer unterstützt die Republikaner?
Die Anhänger der republikanischen Partei finden sich vor allem in den Südstaaten der USA, aber auch in nördlichen Staaten hat die Partei Rückhalt, vor allem in ländlichen Regionen. In größeren Städten finden sich republikanische Wähler vorwiegend in den weißen Vorstädten. Generell sind die Republikaner eine Partei der weißen, christlichen Mittel- und Oberschicht.
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