Berlin. .

Die Maulwurf-Affäre der FDP sorgt für Streit bei den Liberalen. Kritik kommt auch von der Opposition.

Die FDP streitet nach der Spitzelaffäre über die Zukunft des ehemaligen Büroleiters von Parteichef Guido Westerwelle. „Der FDP-Mitarbeiter, der sich angedient hat, muss fristlos entlassen werden“, sagte Bundesvorstandsmitglied Wolfgang Kubicki mit Blick auf Helmut Metzner. Der 41-Jährige hatte die US-Botschaft mit Informationen aus den Koalitionsverhandlungen und aus der FDP beliefert.

Westerwelle nahm Metzner indes in Schutz. Dieser habe weder Geheimnisse ausgeplaudert noch gegen Gesetze verstoßen.

„Zeitungswissen“

Auch Generalsekretär Lindner bemühte sich, den Fall herunterzuspielen. „Ein Mitarbeiter, der ohnehin mit der Pflege internationaler Kon­takte beauftragt worden war, hat offenbar über verdichtetes Zeitungswissen gesprochen“, sagte Lindner.

Wie der Spiegel berichtete, hat Metzner dem Amerikanern schon früher Informationen zugesteckt, als es bislang bekannt war. Die Kontakte zwischen dem FDP-Mann und der US-Botschaft reichen demnach mindestens bis in das Jahr 2007 zurück. Metzner selbst sagte dem Focus, dass Westerwelle von dessen Gesprächen mit Vertretern der US-Botschaft nichts gewusst habe. „Herr Westerwelle war nicht im Bilde.“ Er habe den Parteichef nicht eingeweiht, weil er seit 2004 ständig Gespräche mit Vertretern von Botschaften in Berlin geführt habe, sagte Metzner weiter.

„Karten auf den Tisch“

Diese Version wird in Teilen der FDP-Fraktion angezweifelt. Es sei für ihn „nicht vorstellbar, dass Helmut Metzner Dinge getan hat, die nicht mit der Parteiführung abgestimmt waren“, sagte der Angeordnete Lars Lindemann.

Metzner wehrte sich gegen den Vorwurf des Geheimnisverrats. Er habe zu „keiner Zeit Dokumente vertraulichen Inhalts ausgehändigt und angeboten“. Seine Informationen über die FDP hätten sich immer auf allgemein zu­gängliche Quellen beschränkt.

Sowohl die SPD als auch die Linke kritisierten die Liberalen für ihre Aufklärungsarbeit im Fall Metzner. „FDP-Chef Westerwelle muss in der Maulwurf-Affäre endlich die Karten auf den Tisch legen“, fordert der stellvertretende Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch.