Berlin. .

Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) kritisiert verbale Angriffe von Zuwanderern auf Deutsche. Auch das sei Rassismus. Sie selbst sei mehrmals als „deutsche Schlampe“ beschimpft worden.

Kristina Schröder

Kristina Schröder, geborene Köhler, ist die neue Bundesfamilienministerin - und ziemlich jung: Sie ist Jahrgang 1977.
Kristina Schröder, geborene Köhler, ist die neue Bundesfamilienministerin - und ziemlich jung: Sie ist Jahrgang 1977. © ddp
Schröder kommt aus Hessen...
Schröder kommt aus Hessen...
...dem CDU-Landesverband von Roland Koch (l.) und Franz Josef Jung (r).
...dem CDU-Landesverband von Roland Koch (l.) und Franz Josef Jung (r). © imago stock&people
Nach Jungs Rücktritt in der Afghanistan-Affäre...
Nach Jungs Rücktritt in der Afghanistan-Affäre... © imago stock&people
...ist Schröder nun Teil von Kanzlerin Merkels Programm zur Schadensbegrenzung.
...ist Schröder nun Teil von Kanzlerin Merkels Programm zur Schadensbegrenzung. © imago stock&people
Schröder machte 2002 ihren Abschluss als Diplom-Soziologin. Im selben Jahr wurde sie in den Bundestag gewählt.
Schröder machte 2002 ihren Abschluss als Diplom-Soziologin. Im selben Jahr wurde sie in den Bundestag gewählt.
Wahlkampftermin in Wiesbaden mit Edmund Stoiber (CSU).
Wahlkampftermin in Wiesbaden mit Edmund Stoiber (CSU). © imago stock&people
2004 demonstrierte Schröder mit Landesregierungssprecher Dirk Metz, Oberbürgermeister Hildebrand Diehl und Innenminister Volker Bouffier (von links) gegen die geplante Schließung des BKA in Wiesbaden.
2004 demonstrierte Schröder mit Landesregierungssprecher Dirk Metz, Oberbürgermeister Hildebrand Diehl und Innenminister Volker Bouffier (von links) gegen die geplante Schließung des BKA in Wiesbaden. © imago stock&people
Das Pendeln zwischen Hessen und Berlin ist sie bereits gewöhnt. Zuletzt war sie dort Mitglied im Innenausschuss und Unions-Obfrau im BND-Untersuchungsausschuss.
Das Pendeln zwischen Hessen und Berlin ist sie bereits gewöhnt. Zuletzt war sie dort Mitglied im Innenausschuss und Unions-Obfrau im BND-Untersuchungsausschuss.
Schröder geht gerne joggen,...
Schröder geht gerne joggen,...
...entspannt sich beim Lesen oder...
...entspannt sich beim Lesen oder...
...beim Backen und..
...beim Backen und..
...gelegentlich auch mal bei einem Glas Wein - wie Ex-Minister Jung.
...gelegentlich auch mal bei einem Glas Wein - wie Ex-Minister Jung.
Seit Jahren engagiert sich Schröder innerhalb der CDU bei der LSU (Lesben und Schwule in der Union) und fuhr 2009 beim Frankfurt Christopher-Street-Day auf deren Wagen mit. (Foto: kristina-koehler.de)
Seit Jahren engagiert sich Schröder innerhalb der CDU bei der LSU (Lesben und Schwule in der Union) und fuhr 2009 beim Frankfurt Christopher-Street-Day auf deren Wagen mit. (Foto: kristina-koehler.de)
Schröder 2007 in Recklinghausen mit Junge-Union-Chef Phillipp Mißfelder.
Schröder 2007 in Recklinghausen mit Junge-Union-Chef Phillipp Mißfelder. © WAZ
Die jüngste Bundesministerin aller Zeiten ist Schröder übrigens nicht: Diesen Rekord hält Claudia Nolte, die mit 28 Jahren zur Ministerin ernannt wurde. Das war 1994 - und das Amt dasselbe wie heute bei Schröder.
Die jüngste Bundesministerin aller Zeiten ist Schröder übrigens nicht: Diesen Rekord hält Claudia Nolte, die mit 28 Jahren zur Ministerin ernannt wurde. Das war 1994 - und das Amt dasselbe wie heute bei Schröder. © ddp
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Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) hat verbale Angriffe von Zuwanderern auf Deutsche kritisiert. Es gebe keine Fremdenfeindlichkeit erster und zweiter Klasse, sagte die Ministerin der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ laut Vorabbericht. Hintergrund sind Medienberichte über eine wachsende sogenannte Deutschenfeindlichkeit in Berliner Schulen. Pädagogen beklagen, dass Schüler aus Zuwandererfamilien zum Beispiel deutsche Lehrerinnen beschimpfen sowie Schüler mit Leistungswillen attackieren.

Imane und Religionslehrer sollen in Diskussion eingebunden werden

Ausländerfeindlichkeit, Antisemitismus und Islamfeindlichkeit müssten mit aller Härte bekämpft werden, betonte Schröder. „Aber auch Deutschenfeindlichkeit ist Fremdenfeindlichkeit, ja Rassismus. Denn hier wird jemand diskriminiert, weil er einer bestimmten Ethnie angehört.“ Die Ministerin sagte, auch sie sei schon Opfer solcher Deutschenfeindlichkeit geworden. So habe sie sich als Berichterstatterin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion auch vor ihrer Zeit als Ministerin zum Thema Islamismus geäußert. Dabei sei sie mehrmals als „deutsche Schlampe“ beschimpft worden.

Schröder bezeichnete es schon als „großen Schritt“, dass über das Thema gesprochen und es nicht den Rechtspopulisten überlassen werde. Wichtig sei es, in diese Diskussion jene einzubinden, die in der muslimischen Gemeinschaft Schlüsselpositionen innehätten wie Imame und Religionslehrer. Schließlich müsse auch über eine Anpassung der rechtlichen Konsequenzen nachgedacht werden. Dabei müsse der „besondere Unwertgehalt“ der Deutschenfeindlichkeit deutlich gemacht werden, betonte Schröder. Sie fügte hinzu: „Recht prägt Bewusstsein, und wir sollten darüber diskutieren, wie wir diesen Unwertcharakter in unserem Rechtssystem abbilden.“

Deutschenfeindlichkeit hat auch soziale Gründe

„Deutschenfeindlichkeit auf Schulhöfen ist genauso wenig akzeptabel wie jede andere Form von Diskriminierung“, betonte Özdemir. Aber anstatt darüber zu klagen, müsse endlich an die Ursachen herangegangen werden. Die Schulen müssten „in die Lage versetzt werden, wenn nötig auch gegen die Familie oder ein Milieu zu erziehen, wenn dort Einstellungen vermittelt werden, die mit unserem Grundgesetz nicht vereinbar sind“, sagte der Grünen-Politiker.

Özdemir hob in diesem Zusammenhang die Bedeutung von Ganztagskindergärten und -schulen hervor. Nötig seien zudem entsprechend ausgebildete Pädagogen und Mitarbeiter in Behörden, denen das Lebensumfeld der Jugendlichen etwa aufgrund ihrer eigenen Herkunft nicht gänzlich fremd ist und die auch die Eltern in die Pflicht nehmen können. Zugleich unterstrich er, dass die Deutschenfeindlichkeit neben kulturellen vor allem soziale Gründe hat. Wer dies ignoriere, „ist auf mindestens einem Auge blind“. (dapd)

Cem Özdemir

Seine Eltern sind aus der Türkei eingewandert. Am 21. Dezember 1965 bekommen sie Nachwuchs: In Bad Urach im Kreis Reutlingen wird Cem Özdemir geboren.
Seine Eltern sind aus der Türkei eingewandert. Am 21. Dezember 1965 bekommen sie Nachwuchs: In Bad Urach im Kreis Reutlingen wird Cem Özdemir geboren. © ddp
Nach der Mittleren Reife wird er Erzieher. An diese Ausbildung schließt sich sein Studium der Sozialpädagogik an, das Cem Özdemir mit einer für ihn richtungsweisenden Diplomarbeit abschließt:
Nach der Mittleren Reife wird er Erzieher. An diese Ausbildung schließt sich sein Studium der Sozialpädagogik an, das Cem Özdemir mit einer für ihn richtungsweisenden Diplomarbeit abschließt: "Selbstfindungsprozesse der Nichtdeutschen der zweiten Generation in Deutschland". © ddp
Sein erster nachhaltiger Kontakt zu den Grünen ist über 30 Jahre her: 1981 wird er Mitglied der Partei.
Sein erster nachhaltiger Kontakt zu den Grünen ist über 30 Jahre her: 1981 wird er Mitglied der Partei. © ddp
Es dauert einige Jahre, aber dann macht er bei den Grünen Karriere: Von 1989 bis 1994 gehört er zum Landesvorstand seiner Partei in Baden-Württemberg.
Es dauert einige Jahre, aber dann macht er bei den Grünen Karriere: Von 1989 bis 1994 gehört er zum Landesvorstand seiner Partei in Baden-Württemberg. © ddp
Ganz nebenbei führt er neue Sitten ein, zumindest für sich: Beim Politischen Aschermittwoch seiner Partei nimmt er ein Glas Milch zur Hand...
Ganz nebenbei führt er neue Sitten ein, zumindest für sich: Beim Politischen Aschermittwoch seiner Partei nimmt er ein Glas Milch zur Hand... © ddp
...oder trinkt den Apfelsaft aus dem Bierglas. Aber das sind Nebensächlichkeiten für Fotografen.
...oder trinkt den Apfelsaft aus dem Bierglas. Aber das sind Nebensächlichkeiten für Fotografen. © ddp
Özdemirs Karriere erreicht 1994 einen ersten Höhepunkt: Er wird erster Abgeordneter türkischer Herkunft im Deutschen Bundestag.
Özdemirs Karriere erreicht 1994 einen ersten Höhepunkt: Er wird erster Abgeordneter türkischer Herkunft im Deutschen Bundestag. © ddp
Während seiner zweiten Legislaturperiode im Bundestag ist Özdemir innenpolitischer Sprecher seiner Fraktion.
Während seiner zweiten Legislaturperiode im Bundestag ist Özdemir innenpolitischer Sprecher seiner Fraktion. © ddp
Er arbeitet in dieser Zeit auch mit an der Reform des Staatsangehörigkeitsrechts, das seit dem Jahr 2000 gilt.
Er arbeitet in dieser Zeit auch mit an der Reform des Staatsangehörigkeitsrechts, das seit dem Jahr 2000 gilt. © ddp
2002 endet Özdemirs flotte Karrieretour ganz plötzlich wegen der
2002 endet Özdemirs flotte Karrieretour ganz plötzlich wegen der "Bonusmeilen-Affäre". © ddp
Es folgen zwei Jahre zum Nachdenken: Als Stipendiat geht er in die USA, wo er sich unter anderem mit der politischen Selbstorganisation ethnischer Minderheiten in den USA und Europa beschäftigt.
Es folgen zwei Jahre zum Nachdenken: Als Stipendiat geht er in die USA, wo er sich unter anderem mit der politischen Selbstorganisation ethnischer Minderheiten in den USA und Europa beschäftigt. © ddp
Ab 2004 steht Özdemir wieder mitten in der Grünen-Welt: Er kehrt in die Politik zurück und wird Abgeordneter im Europaparlament.
Ab 2004 steht Özdemir wieder mitten in der Grünen-Welt: Er kehrt in die Politik zurück und wird Abgeordneter im Europaparlament. © ddp
2008 ist Özdemir auch in Deutschland wieder am Ball. Und das gleich als Parteivorsitzender der Grünen gemeinsam mit Claudia Roth.
2008 ist Özdemir auch in Deutschland wieder am Ball. Und das gleich als Parteivorsitzender der Grünen gemeinsam mit Claudia Roth. © ddp
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