Kabul. .
US-Pastor hat die geplante Koran-Verbrennung am 11. September erneut abgesagt. Derweil haben Demonstranten einen von der Bundeswehr geführten Nato-Stützpunkt in Afghanistan attackiert. Dabei ist ein Angreifer erschossen worden.
Bei Protesten Tausender Muslime in Afghanistan gegen die geplante Koran-Verbrennung in den USA ist am Freitag ein Mensch getötet worden. Der Demonstrant sei vor einem von der Bundeswehr geführten Nato-Stützpunkt in der nordafghanischen Provinz Badachschan erschossen worden, teilte ein Provinzsprecher mit. Die Demonstranten hätten den Stützpunkt angegriffen. Ein Sprecher der Nato-geführten Truppen sagte, es sei bekannt, dass es Proteste in der Provinzhauptstadt Faisabad gebe, die Berichte würden untersucht. Offiziellen Angaben zufolge versammelten sich rund 10.000 Menschen nach Gebeten zum Ende des Fastenmonats Ramadan in den Straßen Badachschans, um gegen die Pläne evangelikaler Fundamentalisten in den USA zu demonstrieren.
US-Pastor sagt Koran-Verbrennung am 11. September erneut ab
Ein US-Pastor hat am Freitag die geplante Koran-Verbrennung zum Jahrestag der Anschläge vom 11. September erneut abgesagt. „Im Augenblick planen wir, es nicht zu tun“, sagte Terry Jones von der Christengruppe Dove World Outreach Center am Freitag dem Sender ABC. Er gehe davon aus, sich am Samstag in New York mit einem Imam der muslimischen Gruppe zu treffen zu können, die den Bau eines Islamzentrums nahe dem zerstörten World Trade Center plant. „Wir glauben, dass der Imam sein Wort halten wird.“
Am Donnerstag hatte Jones die Aktion schon einmal abgesagt. Ihm sei versichert worden, das umstrittene Zentrum mit Moschee werde nicht mehr so nahe am Ground Zero gebaut. Die beteiligten Muslime zeigten sich überrascht. Jones widerrief später seine Zusage.
Die Christengruppe mit etwa 30 Mitgliedern hat erklärt, mit der Verbrennung den Islam als eine „gewaltsame und repressive Religion“ entlarven zu wollen. Politiker, Geistliche aller großen Religionen, Militär sowie Prominente aus dem In- und Ausland haben die Aktion scharf verurteilt. In Afghanistan kam es am Freitag wegen der Ankündigung zu Krawallen vor einem Bundeswehrstützpunkt. Dabei wurde nach Behördenangaben ein Mensch getötet. (afp)