Berlin. .

Die Truppenstärke der Bundeswehr wird nach der Reform von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg auf eine nicht mehr unterschreibare Grenze schrumpfen. Dies geht aus dem Bericht des Generalinspekteurs hervor.

Das von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) favorisierte Modell zur Reform der Bundeswehr markiert nach Einschätzung von Generalinspekteur Volker Wieker „die nicht unterschreitbare Untergrenze für die Streitkräfte der Zukunft“. Das geht aus dem 62-seitigen „Bericht des Generalinspekteurs zum Prüfauftrag aus der Kabinettsklausur“ hervor, aus dem die „Stuttgarter Zeitung“ zitiert. Guttenbergs Vorstellungen zufolge soll die Bundeswehr auf 156 000 Berufs- und Zeitsoldaten sowie 7500 freiwillige Kurzzeitdiener verkleinert werden. Insgesamt soll die Bundeswehr dem Modell zufolge auf 163 500 Mann schrumpfen.

Guttenberg und Wieker informieren heute erstmals den Verteidigungsausschuss des Bundestags über die verschiedenen Modelle für eine Truppenreform. In dem Bericht kommt Wieker zu dem Schluss, dass lediglich zwei von ihnen die sicherheitspolitischen Anforderungen erfüllen. Dazu gehören laut Generalinspekteur Wieker die vereinbarten Beiträge für die schnelle Eingreiftruppe der NATO (NRF) und für die Eingreifkräfte der EU (European Headline Goal).

Unterschiedliche Modelle für Einsparung

Neben dem von Guttenberg favorisierten Modell Vier erfüllt Wieker zufolge auch das Modell Fünf die Anforderungen, das die Reduzierung der Streitkräfte auf 210 000 Mann bei Beibehaltung der Wehrpflicht vorsieht. Diese Variante sichert nach Wiekers Angaben ein vergleichbares Fähigkeitsprofil bei einer um 50 000 Mann größeren Truppenstärke. Das biete Vorteile für Nachwuchsgewinnung und Regeneration der Streitkräfte, binde zugleich aber „erhebliche Kräfte und Mittel, die gesellschaftspolitisch nachvollziehbar sein mögen, sicherheitspolitisch aber nicht begründet werden können“, argumentiert Wieker.

Bei dem von Guttenberg favorisierten Modell würde der Personalabbau um 39 000 Berufs- und Zeitsoldaten, 30 000 Wehrdienstleistende und 17 500 Mann, die ihren Wehrdienst freiwillig verlängern, bis 2016 gestreckt. Die ersten freiwilligen Kurzzeitdiener, die an Stelle der Wehrpflichtigen treten sollen, würden den Plänen zufolge 2013 ihren Dienst in den Kasernen antreten. (ddp)