Hamburg. Der Marburger Bund verlangt, dass sich gesetzlich Versicherte zusätzlich privat absichern. Wie der Renten-Riester solle diese Zusatzkrankenversicherung staatlich gefördert werden - und der Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen deutlich entschlackt werden.

Der Marburger Bund verlangt angesichts steigender Gesundheitskosten eine staatlich geförderte private Zusatzkrankenversicherung. Schon heute reichten die Mittel im Gesundheitsfonds nicht mehr aus, um alle von den gesetzlichen Krankenkassen versprochenen Leistungen zu finanzieren, sagte der Chef der Ärztegewerkschaft, Rudolf Henke, der «Financial Times Deutschland» vom Montag. Doch verfügten nur sehr vorausschauende Versicherte über eine private Zusatzvorsorge. «Das müssen wir zu einer Breitenbewegung machen», sagte Henke vor dem Ärztetag, der am Dienstag in Mainz beginnt.

Der Chef des Marburger Bundes unterstützte die Idee der Bundesärztekammer für eine Prioritätenliste. Danach soll eine Behandlung, die dringend ist, auf jeden Fall von den Kassen bezahlt werden. Ist sie weniger dringend, wird sie nur bezahlt, wenn das restliche Geld im Gesundheitsfonds noch dafür ausreicht. «Dann weiß jeder Versicherte, für welche Fälle er zusätzlich privat vorsorgen muss», sagte Henke. «Im Leistungskatalog müsste dann alles nach vorn, was bei lebensbedrohlichen, schmerzhaften oder ansteckenden Krankheiten hilft.» (afp)