München. In der Freien Union formiert sich rund einen Monat nach der Parteigründung Widerstand gegen eine Alleinherrschaft der Vorsitzenden Gabriele Pauli. Mehrere Vorstandsmitglieder wollen ihren Rücktritt.

In der Freien Union gibt es ersten Widerstand gegen eine Alleinherrschaft der Vorsitzenden Gabriele Pauli. In einem offenen Brief fordern mehrere Freie-Union-Vorstandsmitglieder einen unverzüglichen Rücktritt Paulis.

«Sie haben in Anmaßung von nicht durch die Satzung gedeckten Befugnissen zwei Mitglieder des Präsidiums ihres Amtes zu entheben versucht und diese öffentlich beschuldigt, ohne dafür bis heute Belege vorzuweisen», heißt es in dem Schreiben. Auch habe Pauli mehrere Beschlüsse des Bundesvorstands übergangen.

Unter den 16 Unterzeichnern des Briefs sind mehrere Vorstandsmitglieder. «Wir haben bewusst nicht auf Masse gesetzt», sagte Vorstandsmitglied Werner Winkler, der das Schreiben verfasst hat, am Donnerstag auf ddp-Anfrage. «Es sind genug Leute drauf, die Gewicht haben.» Wie erwartet habe Pauli bislang nicht auf das Schreiben reagiert.

Die beiden von der Parteichefin eigenmächtig ihrer Ämter enthobenen Freie-Union-Vizechefs Sabrina Olsson und Michael Meier streben darüber hinaus eine gerichtliche Klärung des Streits mit Pauli an. Sie reichten beim Landgericht Nürnberg-Fürth einen Antrag auf einstweilige Verfügung gegen ihre Amtsenthebung, den Entzug ihrer Freie-Union-E-Mail-Postfächer sowie gegen die kurzfristige Einberufung eines Sonderparteitages am Sonntag in Celle ein. (ddp)