Düsseldorf. Der Lockdown hat die Gewerbesteuer in NRW zwischen April und Juni einbrechen lassen. Am meisten verlor Düsseldorf. Manche Städte machten Plus.

Die Corona-Pandemie hat die Gewerbesteuer-Einnahmen der Kommunen in NRW im zweiten Quartal dieses Jahres kräftig einbrechen lassen. Insgesamt zwei Milliarden Euro weniger Einnahmen verzeichneten die 396 Städte und Gemeinden in NRW, teile das Landesamt für Statistik - IT NRW - am Montag mit.

Damit sanken die Einnahmen aus der Gewerbesteuer um 43,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, teilte IT NRW mit. Von Januar bis März, als NRW noch nicht direkt in großem Maße von Corona betroffen war, konnten die Städte und Gemeinden insgesamt 2,8 Milliarden Euro Gewerbesteuer verbuchen - 30,1 Prozent mehr, als im Quartal danach, als der Lockdown einen Großteil der Betriebe im Land zum Stillstand zwang.

Gewerbesteuer: Kräftiges Minus in Düsseldorf, kleines Plus in Dortmund

Auch interessant

Die größten Verluste gab es in Düsseldorf; dort seien 192,2 Millionen Euro weniger Gewerbesteuer zwischen April und Juni geflossen, als im gleichen Quartal des Vorjahres. Die Stadt Köln verbuchte 134 Millionen Euro weniger.

Manche Kommunen machten im zweiten Quartal jedoch auch ein Plus: Euskirchens Kämmerei hatte 31,8 Millionen Euro mehr verzeichnet, die Stadt Wesseling 13,8 Millionen Euro mehr als im jeweiligen Vorjahreszeitraum, berichtete IT NRW.

Als einzige Großstadt im Ruhrgebiet verbuchte die Stadt Dortmund im zweiten Quartal ein leichtes Plus bei der Gewerbesteuer: Mit 99,5 Millionen Euro wurden 1,26 Millionen Euro mehr als von Januar bis März verbucht. Im Vergleich mit dem zweiten Quartal 2019 zählte Dortmund sogar 28,6 Prozent mehr Gewerbesteuer-Einnahmen.

Nur wenige Kommunen im Sauerland mit Gewerbesteuer-Zuwachs

Auch interessant

Die Stadt Bochum indes musste im zweiten Quartal 46,7 Prozent weniger Gewerbesteuer-Einnahmen registrieren. In Hagen waren es sogar 45,6 Prozent. Die Stadt Essen verbuchte 23,1 Millionen Euro Minus bei der Gewerbesteuer, die Stadt Duisburg sogar 35,5 Millionen Euro.

Die Gemeinden im Sauerland verzeichnen so gut wie alle im zweiten Quartal ein Minus bei der Gewerbesteuer. Einzig Bestwig kommt auf 21,7 Prozent mehr Einnahmen als gleichen Quartal 2019 (318.932 Euro). Die Städte Kreuztal und Bad Berleburg sind in Siegen-Wittgenstein die einzigen Kommunen mit Gewerbesteuer-Plus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Am Niederrhein standen die Städte Kalkar, Issum und Kranenburg bei der Gewerbesteuerentwicklung im Kreis Kleve am besten dar. Alle anderen Kommunen machten ein Minus. Im Kreis Wesel verbuchten Dinslaken, Hamminkeln, Voerde und Xanten mehr Einnahmen als im ersten Quartal diesen Jahres. Vergleichen mit dem 1. Quartal sanken die Einnahmen in Dinslaken aber auch.

Gewerbesteuer muss jeder sogenannte stehende Gewerbebetrieb zahlen, soweit er im Inland betrieben wird, erläutert IT NRW. (dae)

Die komplette Übersicht zu den Gewerbesteuereinnahmen im zweiten Quartal hat IT NRW hier aufgelistet.