Athen. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und Minister Joachim Stamp besuchen Flüchtlingslager. Auch Gespräche mit griechischer Regierung sind geplant.

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat sich am Sonntag auf eine viertägige Reise nach Griechenland begeben. Dort will er sich mit dem griechischen Premierminister Kyriakos Mitsotakis treffen. Begleitet wird Laschet von NRW-Familien- und Integrationsminister Joachim Stamp (FDP). Am Dienstag ist ein Besuch des Flüchtlingslagers Moria geplant, um „sich einen persönlichen Eindruck von der Situation zu verschaffen“, wie es aus der Staatskanzlei heißt.

Weitere Berichterstattung zur Griechenlandreise:

Das Lager Moria auf der Insel Lesbos ist mit aktuell etwa 14.000 Flüchtlingen das größte Flüchtlingslager Europas. Eigentlich ist das 2015 errichtete Aufnahmezentrum nur für knapp 2760 Menschen ausgelegt. Mitte Juli gab die nordrhein-westfälische Landesregierung bekannt, 220 Menschen aus den griechischen Camps aufnehmen zu wollen. Dabei handelt es sich um kranken Kinder und ihre Familienangehörigen. Die Zahl der Aufzunehmenden könnte noch auf 500 aufgestockt werden. Insgesamt sollen laut Plänen des Bundes und der Länder bis Ende August in Deutschland 928 Schutzsuchende von den griechischen Inseln geholt werden.

Armin Laschet und Joachim Stamp zu Griechenlandreise aufgebrochen

Laschet will sich bei seiner Griechenlandreise auch mit Vertretern der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen treffen. Anschließend ist ein Besuch des Aufnahmelagers Kara Tepe in Mytilene geplant. Nach einem Gespräch mit dem Bürgermeister von Mytilene, Stratis Kytelis, wird sich der Ministerpräsident mit bei Frontex eingesetzten Beamten aus Nordrhein-Westfalen unterhalten.

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„Der entschlossene Kampf zur Bewältigung der Corona-Pandemie entbindet uns nicht von unserer Verantwortung auch in der Flüchtlingskrise“, erklärte Laschet vor seiner Abreise. „Humanität und Solidarität sind zentrale europäische Werte, für die wir einstehen.“ Gebraucht werde eine in Europa abgestimmte Haltung, die schnelle Hilfe für die notleidenden Kinder und Jugendlichen vorsehe und gleichzeitig die Sicherung der europäischen Außengrenzen gewährleiste. „Nordrhein-Westfalen ist bereit, seinen Beitrag zu leisten.“

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Minister Joachim Stamp sagte in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung: „Wir könnten mit mehr Personal auch aus Deutschland zu schnelleren Asylverfahren beitragen. Wir sollten Griechenland mehr unterstützen, bei der Verwaltung wie bei der Logistik in den Lagern. Während der Reise werden wir genauer erfahren, was Athen braucht – und danach entscheiden.“ (mein mit dpa)