Lesbos. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hat seinen Besuch im Flüchtlingscamp Moria abgebrochen - auf Anraten des örtlichen Sicherheitschefs.
- Armin Laschet (CDU), NRW-Ministerpräsident, musste aus Sicherheitsgründen den Besuch des Flüchtlingscamps Moria am Dienstag abbrechen - auf Anraten des örtlichen Sicherheitschefs.
- Zuvor hatten sich Gruppen von Flüchtlingen aus Afghanistan und Afrika versammelt und in Sprechchören „Free Moria“ gerufen. 14.000 Flüchtlinge sind in Moria untergebracht.
- Aus Delegationskreisen verlautete, der Sicherheitschef habe gesagt, die Flüchtlinge hätten Laschet für den „Prime Minister of Germany“ gehalten.
- Der anschließende Besuch des Camps Kara Tepe - das Camp ist als „Vorzeigelager“ bekannt - blieb ohne Zwischenfälle. 1300 Menschen sind hier untergebracht.
UPDATE Dienstag, 12.55 Uhr: Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat nach Besuchen in Flüchtlingscamps auf der griechischen Insel Lesbos von einem „Aufschrei der Verzweifelten“ gesprochen. Zuvor hatte Laschet am Dienstag einen Besuch im überfüllten Camp Moria auf Anraten des örtlichen Sicherheitschefs aus Sicherheitsgründen abgebrochen, nachdem sich Gruppen von Flüchtlingen versammelten und in Sprechchören „Free Moria“ riefen.
„Die ganze Europäische Union muss jetzt wach werden“, sagte Laschet nach den Besuchen der Camps Moria und Kara Tepe auf Lesbos. Der Besuch in Kara Tepe lief ohne Zwischenfälle ab. Mehr als eineinhalb Stunden sprach Laschet dort mit Hilfsorganisationen.
Laschet besucht Flüchtlingscamps in Griechenland: NRW wolle Beitrag leisten
Die deutsche EU-Ratspräsidentschaft biete die Chance, „eine dauerhafte Lösung“ für das Flüchtlingsproblem zu entwickeln, so Laschet. Europa dürfe die griechische Regierung, die Bewohner und die Behörden auf Lesbos nicht allein lassen. Auch NRW wolle seinen Beitrag leisten und besonders betroffene Kinder und deren engen Angehörigen in den nächsten Wochen ins Bundesland holen.
Die ursprüngliche Meldung: Laschet bricht Besuch in Moria ab
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat einen Besuch im überfüllten Flüchtlingscamp Moria auf der griechischen Insel Lesbos aus Sicherheitsgründen abgebrochen. Laschet hatte nach dem Besuch des Container-Bereichs eine Visite im sogenannten wilden Teil außerhalb des Camps geplant.
Laschet bricht Besuch ab: Auf Anraten des örtlichen Sicherheitschefs
Auf Anraten des örtlichen Sicherheitschefs wurde der Besuch in dem Teil kurzfristig abgesagt. Zuvor hatten sich Gruppen von Flüchtlingen aus Afghanistan und Afrika versammelt und in Sprechchören „Free Moria“ gerufen.
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Aus Delegationskreisen verlautete, der Sicherheitschef habe gesagt, die Flüchtlinge hätten Laschet für den „Prime Minister of Germany“ gehalten.
Laschet bricht Besuch ab: Starkes Aufgebot an Sicherheitskräften
Ein starkes Aufgebot an Sicherheitskräften schirmte Laschet vor den Flüchtlingen ab. Das 2015 auf einer früheren Militäranlage errichtete Aufnahmezentrum ist mit mehr als 14.000 Flüchtlingen das größte Flüchtlingslager Europas und restlos überfüllt. Um das eigentliche Camp herum haben Migranten Zelte und provisorische Behausungen errichtet.
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Im und um das Lager kommt es immer wieder zu Schlägereien und Messerstechereien zwischen Migranten verschiedener Nationalitäten. Vor allem im wegen der Überfüllung des Hauptlagers gebildeten Satellitencamp herrscht Gesetzlosigkeit. Immer wieder kommt es dort zu Gewalttaten, die in den vergangenen fünf Jahren mehrere Menschen das Leben gekostet haben.
Laschet: Besuch im „Vorzeigelager“ Camp Kara Tepe
Anschließend fuhr der NRW-Regierungschef in das Camp Kara Tepe. In dem als „Vorzeigelager“ geltenden Camp halten sich etwa 1300 Menschen auf. Dieser Besuch lief zunächst ohne Zwischenfälle ab.
Laschet will sich im Dezember um den CDU-Bundesvorsitz bewerben und gilt damit auch als möglicher Kanzlerkandidat. Der CDU-Politiker war am Montag vom griechischen Premier Kyriakos Mitsotakis empfangen worden. Dabei hatte sich Laschet im Namen der Bundesregierung für eine europäische Lösung der Flüchtlingskrise in Griechenland eingesetzt. (dpa)