Kiel. Miteinander regieren wollen sie nach der Landtagswahl auf keinen Fall, miteinander zu reden wollen sie zumindest versuchen. Beim TV-Duell am Mittwochabend im NDR treten sich Ministerpräsident Peter Harry Carstensen und sein Herausforderer Ralf Stegner gegenüber.
Vier Tage vor der Landtagswahl treffen sich am Mittwochabend Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) und sein Herausforderer Ralf Stegner (SPD) zu einem Fernsehduell. In der mit Spannung erwarteten Live-Sendung des NDR (21.00 Uhr) wollen beide Kandidaten noch einmal ihre Vorstellungen zur künftigen Regierungspolitik darlegen. Moderiert wird die einstündige Sendung von Andreas Cichowicz, dem Chefredakteur des NDR Fernsehens.
Keine eindeutigen Mehrheitsverhältnisse
Vor der vorgezogenen Wahl zeichnen sich derzeit keine eindeutigen Mehrheitsverhältnisse ab. Das von Carstensen favorisierte schwarz-gelbe Bündnis hat der jüngsten Umfrage zufolge keine Mehrheit. Nach der repräsentativen Umfrage der Gesellschaft für Markt und Sozialforschung im Auftrag von Sat.1 Norddeutschland käme die Union nur noch auf 31 Prozent, die FDP auf 14 Prozent. Die SPD liegt bei 28 Prozent, die Grünen bei 13 Prozent, die Linke bei sechs Prozent und der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) bei vier Prozent.
Carstensen lehnte am Dienstag im ZDF-«Morgenmagazin» eine Neuauflage der großen Koalition ab. «Das Problem war nicht die SPD, das Problem war Stegner.» Zwar wolle die Union künftig mit der FDP regieren. Aber über eine «Jamaika»-Koalition werde man «nachdenken müssen, wenn es unbedingt notwendig ist», sagte Carstensen.
Stegner sagte ebenfalls im ZDF-«Morgenmagazin», er habe Carstensen nie als «rundes Nichts» bezeichnet. Allerdings glaube er, dass es seinem ehemaligen Koalitionspartner an Ideen fehle, «das Land in die Zukunft zu führen». «Der Ministerpräsident ist nur einer, der lächelnd durchs Land geht und jedem auf die Schulter klopft.»
(ddp)