Berlin. Nach seiner Krebsoperation ist Linkspartei-Chef Oskar Lafontaine aus dem Krankenhaus entlassen worden. In den vergangenen Tagen hatte es in der Linkspartei bereits Nachfolgediskussionen gegeben. CSU-Chef Horst Seehofer sprach von einer allgemeinen «Verrohung der Sitten» in der Politik.
Linkspartei-Chef Oskar Lafontaine ist nach seiner Krebsoperation aus dem Krankenhaus entlassen worden. Wie Linke-Fraktionssprecher Hendrik Thalheim am Donnerstag mitteilte, verließ der 66-Jährige am Mittwochabend die Universitätsklinik Homburg sechs Tage nach dem Eingriff. Lafontaine sei weiter auf dem Wege der Besserung und werde sich nun auf die notwendigen Schritte für eine vollständige Genesung konzentrieren.
Nach Angaben von Thalheim wird Lafontaine wie angekündigt Anfang 2010 unter Berücksichtigung seines Gesundheitszustandes und der ärztlichen Prognosen darüber entscheiden, «in welcher Form er seine politische Arbeit weiterführen wird». In den vergangenen Tagen hatte es in der Linkspartei bereits Nachfolgediskussionen gegeben.
CSU-Chef Horst Seehofer sprach angesichts solcher Diskussionen von einer allgemeinen «Verrohung der Sitten» in der Politik. Seehofer sagte der Münchner «Abendzeitung»: «Am Anfang ist noch Anteilnahme - und am dritten Tag geht's los, wie lange die Planstelle noch besetzt ist.» So sei dies damals auch bei seiner eigenen schweren Erkrankung im Januar 2002 gewesen.
Seehofer betonte zugleich, er sei «erschrocken» gewesen, als er von der Krankheit Lafontaines gehört habe. Er habe «gleich gedacht: Hoffentlich packt er's.» (ddp)