Berlin. Linken-Chef Oskar Lafontaine hat seine Krebs-Operation gut überstanden. Das teilte seine Partei mit. Lafontaine war am Donnerstag operiert worden, offenbar an der Prostata.
Linksparteichef Oskar Lafontaine hat seine Krebsoperation gut überstanden. «Der Eingriff verlief erfolgreich. Ihm geht es den Umständen entsprechend gut», teilte ein Fraktionssprecher am Samstag in Berlin mit. «Der Heilungs- und Genesungsprozess entspricht den Erwartungen der behandelnden Ärzte.»
Lafontaine wurde am Donnerstag in der Universitätsklinik Homburg/Saar operiert. Medienberichten zufolge wurde der Eingriff an der Prostata vorgenommen. Der Chef der Linkspartei hatte Anfang der Woche angekündigt, er wolle Anfang kommenden Jahres unter Berücksichtigung seines Gesundheitszustandes und der ärztlichen Prognosen über seine künftige politische Arbeit entscheiden.
Gysi kritisiert Nachfolge-Debatte
Fraktionschef Gregor Gysi sagte, er rechne fest mit der Rückkehr Lafontaines in die Bundespolitik. «Wir haben miteinander telefoniert, und ich bin sehr optimistisch, dass er der Bundesrepublik und unserer Partei auch politisch erhalten bleibt», sagte Gysi laut «Tagesspiegel». Lafontaine habe «doch diese Ambitionen». Schließlich habe der Parteichef nicht zufällig im Bundestag auf die Regierungserklärung von Kanzlerin Angela Merkel geantwortet.
Die Debatte über eine Lafontaine-Nachfolge in seiner Partei bezeichnete Gysi als «völlig daneben». «Wenn jemand ins Krankenhaus kommt, denkt man über alles Mögliche nach - aber nicht über dessen Nachfolge.» Ohne Lafontaine drohe der Partei zum jetzigen Zeitpunkt ein Bedeutungsverlust, warnte der Fraktionsvorsitzende. «Wir wissen doch selbst, dass es einen Generationswechsel geben muss. Aber den lassen wir uns nicht vorschreiben.» Zuvor müssten er und Lafontaine erst noch die Vereinigung der Linkspartei hinbekommen, betonte Gysi. «Das ist unsere historische Aufgabe.»
Lafontaine will sich zunächst auf Genesung konzentrieren
Lafontaine und seine Frau Christa Müller baten die Medien über den Fraktionssprecher darum, auf Anfragen nach weiteren Informationen zu verzichten. «Dies umso mehr, als auch die 92-jährige Mutter von Christa Müller akut erkrankt ist und vor wenigen Tagen in eine Klinik eingewiesen werden musste», hieß es in der schriftlichen Erklärung. Lafontaine wolle sich nun «ganz auf die notwendigen Schritte für eine vollständige Genesung konzentrieren». (ap)