Düsseldorf. Immer wieder sterben Unbeteiligte bei illegalen Autorennen. Der NRW-Justizminister Kutschaty fordert endlich härter durchzugreifen.
Führerschein weg, Auto weg, ab ins Gefängnis - mit drastischen Sanktionen will Nordrhein-Westfalens Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) selbst ernannte "Rennfahrer" zur Vernunft bringen. "Wir müssen endlich illegale Rennen wirksam verbieten und die Täter hart bestrafen", sagte der Minister der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf.
Schon die Teilnahme an einem solchen Straßenrennen müsse eine Straftat sein. Bislang ist es lediglich eine Ordnungswidrigkeit, die mit 400 Euro Bußgeld und einem Monat Fahrverbot geahndet wird.
Kutschaty: "Das Problem muss dringend gelöst werden"
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Trotz zahlreicher tödlicher Straßenrennen in den vergangenen Jahren habe Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) noch immer nicht gehandelt, kritisierte der SPD-Politiker. Dabei hätten bereits im vergangenen Herbst alle Länder im Bundesrat einem Gesetzesantrag aus NRW gegen illegale Autorennen zugestimmt.
Das Bundesverkehrsministerium hatte zunächst Skepsis erkennen lassen, dann aber auch einen Gesetzentwurf angekündigt. Aus Kutschatys Sicht ist bislang allerdings zu wenig passiert. "Das Problem muss dringend gelöst werden", betonte er. Die vom Bundesrat gebilligte NRW-Vorlage sieht vor, dass Teilnehmer an Straßenrennen mit bis zu zwei Jahren Gefängnis, Führerscheinentzug und Beschlagnahme ihres Autos rechnen müssen.
Bei Gefährdung Unbeteiligter drohen fünf Jahre Haft
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Werden Unbeteiligte in Gefahr gebracht, sollen bis zu fünf Jahre Haft drohen - werden Opfer schwer verletzt oder getötet, sogar bis zu zehn Jahre. "Wir dürfen in unserem Land nicht den Eindruck entstehen lassen, dass wir jemanden, der einmalig aus Versehen 10 Stundenkilometer zu schnell fährt, härter verfolgen als den, der jeden Tag den "Großen Preis von Monaco" zur Arbeit fährt", mahnte Kutschaty.
Immerhin gefährdeten Möchtegern-Rennfahrer bei ihren waghalsigen Fahrmanövern mit Geschwindigkeiten weit über 200 Stundenkilometern auch Unbeteiligte. In den vergangenen zwei Jahren hatten tödliche Straßenrennen in Köln, Ludwigshafen, Frankfurt und im Saarland für Schlagzeilen gesorgt. (dpa)