Paderborn. . Die Stadt in Ostwestfalen ist Raserei, gefährliche Fahrmöver und nächtliches Motorengedröhn leid .Tuning-Treffen an dem Tag per Verfügung verboten

Ostern ist für die Tuningszene ein Fest für sich. Aus dem christlichen Karfreitag machen die Spoilerfans einen „Car-Freitag“. Sie treffen sich an meist im Internet verabredeten Orten, um Motoren röhren zu lassen oder ihre Breitreifen vorzuführen. In den vergangenen Jahren war Paderborn so ein Ort, zu dem Tuningsfans an diesem Tag pilgerten.

Von den unangenehmen Begleiterscheinungen des Treffens (gefährliche Fahrmanöver, Raserei, extreme Ruhestörung) hat man in der Stadt jetzt die Nase voll: Die Kommune hat erstmals eine Verbotsverfügung erlassen, die jegliche Tuningtreffen am Karfreitag zwischen 0 und 24 Uhr verbietet. Die Polizei kündigte gestern an, die Verfügung konsequent durchzusetzen – nötigenfalls, sogar einzelne Fahrzeuge sicherzustellen, falls Tuning-Fans trotzdem kommen und sich dann auch nicht an erteilte Platzverweise halten.

2000 aufgemotzte Fahrzeuge

Für die Beamten vor Ort bedeutete der „Car-Freitag“ stets aufwändige Einsätze. Nicht nur aus Ostwestfalen, auch aus dem Ruhrgebiet, dem Sauerland, Niedersachsen und anderen Bundesländern reisten die Tuning-Fans in die sonst ruhige Bischofsstadt. Alleine 2000 aufgemotzte Fahrzeuge zählte die Paderborner Polizei im vergangenen Jahr. Für diesen „Car-Freitag“ gibt es den eindringlichen Appell: gar nicht erst anreisen!

Mit der Verfügung folgt die Stadt Paderborn dem Beispiel mehrerer niedersächsischer Städte, die solche Tuning-Treffen verboten hatten, um illegale Autorennen zu unterbinnen. Polizei und Stadt betonen, man wolle Anwohner schützen. Es gehe nicht darum, die Szene insgesamt zu kriminalisieren.