Köln. Nach dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt will die Polizei in Köln die Feiernden zu Silvester vor möglichen Nachahmungstätern schützen.
Vor den Silvester-Feierlichkeiten in Köln haben Stadt und Polizei auf den Lkw-Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt reagiert. Um die Feiernden vor möglichen Nachahmungstätern zu schützen, sollen mehrere Straßensperren aufgebaut werden. Der Kölner Polizeipräsident Jürgen Mathies kündigte an, dass mehrere Lkw und Wasserwerfer sowie Betonsperren eingerichtet werden.
Fast ein Jahr nach den sexuellen Übergriffen in der Kölner Silvesternacht wollen die Behörden zudem verhindern, dass sich das Chaos vom vergangenen Jahr wiederholt. Damals waren Frauen von entfesselten Männergruppen massenhaft sexuell bedrängt worden. Wie sich herausstellte, waren viele Flüchtlinge unter den Tätern. Die Übergriffe brachten Köln weltweit in die Schlagzeilen.
Die Kölner Polizei kündigte bereits im Vorfeld an, rund 1500 Beamte einzusetzen - rund zehn Mal so viele wie vor einem Jahr. Die Bundespolizei erklärte, sie werde mit etwa 800 Beamten in Bahnhöfen und Zügen in Nordrhein-Westfalen unterwegs sein. Das sei im Vergleich zum Vorjahr ungefähr das Fünffache. Die Stadt Köln wiederum stockt ihre Ordnungskräfte - auch mit privaten Sicherheitsdiensten - auf rund 600 auf.
Neben den zusätzlichen Sicherheitskräften setzt die Polizei auch auf mehr Videoüberwachung. Die Stadt sperrt die am Bahnhof gelegene Hohenzollernbrücke für Fußgänger. Auch auf der Brücke waren vor einem Jahr Straftaten begangen worden. In der Innenstadt werden in der Silvesternacht verschiedene Plätze zusätzlich beleuchtet. Am Dom wird eine Zone eingerichtet, in der Feuerwerk verboten ist. Der Berliner Lichtkünstler Philipp Geist inszeniert dort eine Multimedia-Show. (kari/dpa)