Berlin. In den Wettbüros ist die Wahl schon entschieden: Wer auf Merkel als künftige Kanzlerin wettet, kann nicht mit satten Gewinnen rechnen. Anders, wer auf Lafontaine als künftigen Kanzler setzt. Der kann auf ein kleines Vermögen hoffen.
Die Bundestagswahl ist längst entschieden. Angela Merkel (CDU) bleibt Kanzlerin und führt eine schwarzgelbe Regierung. So sehen es wenigstens Kunden des Wettanbieters Intertops.
Je geringer die Quote für ein Ergebnis ist, desto wahrscheinlicher ist es. Setzt ein Zocker auf Merkel als künftige Kanzlerin, zahlt Intertops pro Euro gerade einmal sieben Cent Gewinn zurück. Wer auf Frank-Walter Steinmeier (SPD) setzt, erhält für jeden gesetzten Euro sieben zurück. Der Unterschied in der Quote entspricht etwa dem üblichen bei einem Fußballspiel zwischen Bayern München und einem drittklassigen Verein.
Sollte es Oskar Lafontaine (Linke) ins höchste Regierungsamt schaffen, könnten seine Wettanhänger ein kleines Vermögen einheimsen. Für einhundert Euro Einsatz gäbe es 50 000 Euro zurück.
Wie wenig dem Spitzenmann der SPD der Sieg zugetraut wird, zeigt eine Spaßwette. Die Frage, ob eher der Filmkandidat Horst Schlämmer oder der echte Sozialdemokrat den Gipfel erringen könnte, beantworten die Zocker eindeutig. Schlämmer werden der Quote nach doppelt so hohe Chancen eingeräumt.
Enger geht es bei der Frage nach den Regierungsparteien zu. Das Wahlergebnis sieht die Union mit 34 Prozent vor der SPD mit 26 Prozent. Die FDP wird nach Ansicht der Glücksritter mit 13 Prozent drittstärkste Kraft vor der Linken mit elf Prozent und den Grünen mit zehn Prozent. Schwarz-Gelb ist mit einer Quote von 1,75 zu eins Favorit vor einer Großen Koalition, die den 2,3-fachen Gewinn einbringt. „Jamaika" und die „Ampel"-Koalition sind mit einer Quote von 12:1 weit abgeschlagen.