Bremen. Eine mögliche Datenpanne zur Bundestagswahl hat sich als Fehlarlarm entpuppt. Auf der Seite des Bremer Landeswahlleiters waren Zahlen im Netz nachzulesen, die angeblich den dortigen Abstimmungsstand um 11.15 Uhr zeigen sollten. Doch aus der Behörde kommt Entwarnung: alles nur Testdaten.
SPD 51,3 Prozent, CDU 21,41, Grüne 12,59, alle anderen unterhalb der Fünfprozenthürde. Diese Wahlergebnisse waren am Wahlsonntag auf einer Seite des Bremer Landeswahlleiters im Internet nachzulesen. "Bundestagswahl 27.9.2009 - Zweitstimme Wahlkreis 56" hieß es dort und "Zwischenergebnis nach 86 von 256 Wahlbezirken (11:15 Uhr)".
Sofort machte der Link im Netz die Runde und wurde dort von einflussreichen Nutzern ebenso eifrig diskutiert wie von politischen Basiskämpfern. "Ungeschützter Server mit Vorab-Wahlergebnissen in Bremen?" fragte Netzpromi Sascha Lobo. "Bremen wählt super", freuten sich die Remscheider Jusos. Einziger Haken: Die Zahlen haben nichts mit den zur Bundestagswahl abgegebenen Stimmen zu tun. "Das ist klar, dass das Testdaten sind", sagte Sylvia Doyen vom Statistischen Landesamt Bremen. "Wir hatten am Donnerstag einen Probelauf. Auch in Bremen wird erst ab 18 Uhr ausgezählt - wie überall in Deutschland." Schließlich müsse eine Verfälschung der Ergebnisse verhindert werden.
Warum die Zahlen auch drei Tage nach dem Probelauf noch im Netz standen und dadurch für Verwirrung sorgten, konnte Doyen auf Anhieb nicht sagen. "Nach der Auszählung kriegen wir von den Wahllokalen die sogenannte 'Schnellmeldung' - erst dann, also so gegen 19 Uhr, sollte diese Seite online gehen." Die umstrittene Seite ist inzwischen vom Netz genommen worden.