Berlin. Wieviel wert ist ein Menschenleben? 2.000 Euro wurde jetzt laut Verteidigungsministerium für jedes Todesopfer nach dem Luftangriff auf zwei Tanklaster in Nordafghanistan gezahlt. Das Geld sei aber nicht von der Bundeswehr gekommen, so ein Ministeriumssprecher.
Nach dem Luftangriff auf zwei Tanklaster in Nordafghanistan sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums pro Getötetem 2.000 Euro Entschädigung gezahlt worden. Nach seinem Kenntnisstand sei das Geld nicht von der Bundeswehr gekommen, sagte Ministeriumssprecher Thomas Raabe am Mittwoch in Berlin. Er wisse nicht, ob bei den Zahlungen zwischen «womöglich zivilen Opfern» und Taliban unterschieden worden sei. Pro Verletztem wurden Raabe zufolge 1.000 Euro gezahlt.
Die Bundeswehr hatte am 4. September den NATO-Luftangriff auf die beiden von Taliban gekaperten Tanklastwagen befohlen. Das Verteidigungsministerium hatte sich danach auf Erkenntnisse berufen, wonach ausschließlich Taliban in der Nähe der Laster waren. Eine afghanische Regierungskommission sprach hingegen von 30 zivilen Opfern. Raabe verwies darauf, dass mit dem Untersuchungsbericht der NATO frühestens ab Mitte Oktober zu rechnen sei. (ap)