Düsseldorf. NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD) hat eine Bilanz der Studierendenwerke vorgestellt. Sie birgt viele gute Nachrichten für Studierende.

Wohnheimmieten, Mensapreise, Kitaplätze auf dem Campus - die Studierendenwerke und NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD) haben am Donnerstag in Düsseldorf eine Leistungsbilanz vorgelegt: Wie sehen aktuell die sozialen und wirtschaftlichen Faktoren des Studentenlebens in NRW aus?

WOHNHEIME: Die Zahl der staatlich geförderten Wohnplätze ist im Vergleich zum Vorjahr um 1490 auf über 52 000 gestiegen. Damit haben 9 Prozent der 581 000 Studierenden an den staatlichen Hochschulen einen Platz - 10 Prozent sollen es mindestens werden. 1623 Wohnplätze sind im Bau, fast 4000 in Planung.

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NEUE PLÄTZE: In diesem Monat wird ein Wohnheim in Bonn mit 211 Plätzen neu bezogen. Weitere Plätze entstehen in Aachen (392), Essen (53), Jülich (148), Kleve (88), Köln (132), Münster (97), Lippstadt (23), Dortmund (26), Mülheim (125) und Bielefeld (73). Außerdem stellt das Land ab 2017 rund 40 Millionen Euro bereit, um 2900 Wohnheimplätze in Münster, Bonn, Paderborn und Duisburg-Essen zu sanieren.

MIETEN: Die durchschnittliche Monatswarmmiete für einen Platz im Wohnheim lag 2015 bei 244 Euro - wie schon im Jahr zuvor eine leichte Erhöhung um 5 Euro. Auf den privaten Wohnungsmärkten beliebter Studenten-Städte wie Köln, Münster oder Aachen beginne der Mietsatz meist erst bei 350 Euro, bilanziert Detlef Rujanski für die Arbeitsgemeinschaft der Studierendenwerke NRW.

KOMFORT UND SICHERHEIT: Klagen von Studentinnen über mangelnde Sicherheit im Wohnheim - etwa in den früheren Gemeinschaftsbädern - gehören aus Sicht der Studierendenwerke überwiegend der Vergangenheit an. Heute seien die Heime in der Regel attraktive Wohnanlagen mit viel Leben und zahlreichen Ansprechpartnern vom Hausmeister über Netzwerkadministratoren bis zu Tutoren. Natürlich passiere auch mal etwas, räumt der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft, Jörg Lüken, ein. "Wir machen aber viel." In großen, abgelegenen Wohnanlagen werde auch Wachpersonal eingesetzt.

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MENSA: In den Mensen der Studierendenwerke wurden wieder über 19 Millionen Essen verputzt. Die Preisspanne lag zwischen 1,50 und 6,50 Euro - im Vorjahr waren es 1,80 bis 6,20 Euro. "Zwischen vegan und Currywurst ist alles möglich", beschreibt Lüken die Palette. Außerdem würden zunehmend Produkte aus der Region eingekauft. Der Umsatz mit Mensaessen lag bei rund 61 Millionen Euro (2014: rund 59 Mio.)

BAFöG: Nur jeder sechste Student in NRW erhält Leistungen nach dem Berufsausbildungsförderungsgesetz (BAFöG) - durchschnittlich 434 Euro monatlich (2014: 438 Euro). Im Wintersemester 2015/16 wurden 95 000 Studierende in NRW gefördert. Die BAföG-Expertin der Arbeitsgemeinschaft, Helga Fels, rechnet zum neuen Wintersemester zwar mit zehn Prozent mehr Anträgen, aber nicht mit einem mehrmonatigen Bearbeitungsstau wie vor einigen Jahren. Inzwischen sei mehr Personal eingestellt worden. "Es wird kein Chaos ausbrechen." Neu: BAföG-Anträge können jetzt auch online gestellt werden.

KINDER: 30 Kindertagesstätten an 16 Hochschulstandorten bieten rund 1500 Betreuungsplätze an. Nach Angaben der Studentenwerke haben fünf Prozent der Studierenden Kinder - Tendenz sinkend. Ziel sei es, für ein Prozent Kita-Plätze vorzuhalten. Dazu sind mindestens 3000 weitere Plätze nötig. "Nicht alle Eltern wollen ihre Kinder auf dem Campus haben", erläuterte Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD). (dpa)