Düsseldorf. . 6700 Ausbildungswillige fanden keine Lehrstelle, zugleich aber bleiben 6000 Ausbildungsplätze unbesetzt, kritisiert die Gewerkschaft.
Obwohl die von den Arbeitgebern versprochenen 3000 zusätzlichen Ausbildungsverträge in diesem Jahr nicht unterschrieben werden können, hat der neue NRW-Arbeitsminister Rainer Schmeltzer (SPD) Verständnis für die Wirtschaft geäußert. „Wir rechnen in diesem Jahr bei der Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge mit einer Stabilisierung auf Vorjahresniveau bei rund 115.000. Das ist besser als in den Jahren zuvor, in denen deutliche Rückgänge zu verzeichnen waren. Es bleibt aber viel zu tun“, sagte Schmeltzer am Freitag nach einem Spitzengespräch mit Wirtschaft, Arbeitsagentur und Gewerkschaften in der Staatskanzlei Düsseldorf.
Im Mai hatten sich Kammern und Unternehmen in NRW verpflichtet, 3200 Lehrstellenangebote zusätzlich einzuwerben, um am Jahresende 3000 zusätzliche Ausbildungsverträge unterzeichnen zu können. Der Wirtschaft gelang es zwar, mit einem Plus von 2200 Plätzen die Zahl der betrieblichen Ausbildungsangebote auf das höchste Niveau seit Jahren zu hieven. Doch am Ende blieben 6000 Lehrstellen unbesetzt. Auf der anderen Seiten blieben mehr als 6700 Ausbildungswillige unversorgt.
„Wir treten auf der Stelle“, kritisierte DGB-Landeschef Andreas Meyer-Lauber. Die Gewerkschaften brachten erneut eine Ausbildungsplatz-Abgabe ins Gespräch. Arbeitsminister Schmeltzer machte sich die Forderung nach einer Zwangsabgabe für Betriebe ohne Lehrlinge jedoch nicht zu eigen.