Düsseldorf. Im Tarifstreit zwischen NRW-Einzelhandel und Gewerkschaft Verdi hat es keine Einigung gegeben. Verdi droht mit Streiks in der Sommerferienzeit.

In den Tarifverhandlungen für die 700.000 Beschäftigten des NRW-Einzelhandels hat es keine Einigung gegeben. Das vorgelegte Angebot der Arbeitgeber reiche bei weitem nicht aus, teilte die Gewerkschaft Verdi kurz nach Mitternacht am Donnerstag mit. Verdi fordert für die Beschäftigten 5,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 140 Euro. Außerdem will sie eine Allgemeinverbindlichkeitserklärung der Tarifverträge für die gesamte Branche durchsetzen.

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Ein Verdi-Sprecher forderte die Arbeitgeber auf, sich in den Tarifverhandlungen zu bewegen. Sonst drohten Streiks in der Ferienzeit, sagte er. Verdi begründet die Forderung mit der positiven Geschäftsentwicklung der Branche in den vergangenen fünf Jahren.

Die Arbeitgeber hatten zunächst 1,5 Prozent und eine Einmalzahlung von 215 Euro angeboten. Am Mittwoch boten sie eine Erhöhung der Löhne und Gehälter in zwei Stufen um 2 Prozent und 1,8 Prozent für jeweils neun Monate sowie eine Einmalzahlung von 150 Euro auf zwölf Kalendermonate verteilt an. Das lehnte die Gewerkschaft als "unzureichend" ab.

Metro-Tochter will Haustarif aushandeln

In den vergangene acht Wochen unterstützten nach Gewerkschaftsangaben Beschäftigte mit Streiks und Aktionen in über 190 Betrieben die Forderungen. Verdi will nicht nur eine spürbare Lohnerhöhung durchsetzen, sondern auch die "Tarifflucht" in der Branche stoppen.

Mitte Juni hatte die Metro-Tochter Real mit rund 37.000 Beschäftigten den Ausstieg aus dem Flächentarif bekanntgegeben. Real will jetzt mit Verdi einen Haustarif aushandeln. (dpa)