Rangun. Einem Flüchtlingsboot mit mehreren Hundert Menschen wurde die Aufnahme in Myanmar verweigert. Die genaue Herkunft der Flüchtlinge ist unbekannt.
Myanmar schickt ein am Freitag aufgebrachtes Flüchtlingsboot mit 727 Menschen an Bord zurück auf hohe See. So wollten es die Menschen an Bord, berichtete die Staatspresse am Dienstag. Es handelt sich vermutlich um Menschen aus Bangladesch und Rohingya - eine in Myanmar verfolgte muslimische Minderheit.
Präsidentensprecher Ye Htut bestätigte die Meldung. "Die Marine kümmert sich darum, wir kennen die Einzelheiten nicht", sagte er.
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Die genaue Herkunft der Migranten ist unklar. Myanmars Behörden bezeichnen die Rohingya als "Bengali", also zum Nachbarland Bangladesch gehörend, obwohl viele seit Generationen in Myanmar leben, und verweigern ihnen die Staatsbürgerschaft. Wer einmal das Land verlassen hat, wird bei der Rückkehr als illegaler Migrant betrachtet.
Seit 2012 seien 153.000 Menschen aus Bangladesch und Myanmar geflohen, sagte Chris Lewa von der Hilfsorganisation Arakan Project am Dienstag in Bangkok. Die meisten wollten über Thailand nach Malaysia. Weil Thailand im April gegen die Menschenschmuggler-Ringe durchgriff, blieben zahlreiche Schiffe auf See. Seit Anfang Mai sind 1800 Menschen nach teils monatelanger Überfahrt in völlig überfüllten Booten in Indonesien gelandet, 1100 in Malaysia. 2400 seien in Myanmar wieder an Land gekommen - inklusive der 727, sagte Lewa. (dpa)