Düsseldorf. In Pflegeberufen ist der Anteil der Teilzeitbeschäftigten deutlich höher als in anderen Branchen - und das trotz des massiven Personalmangels.
Nach einer Studie der Bundesagentur für Arbeit waren 2013 mehr als die Hälfte des Pflegepersonals in Kliniken und Altenpflegeeinrichtungen in Teilzeit beschäftigt – bei allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten betrug die Quote nur 27 Prozent. Meist lassen sich Kinderbetreuung und Schichtdienst in Vollzeit in Pflegeberufen schwer verbinden. Jede fünfte Altenpflegehelferin ist aber trotz des allgemeinen Pflegermangels unfreiwillig teilzeitbeschäftigt, weil eine „Vollzeitstelle nicht zu finden“ war. Dieser Grund galt auch für Fachkräfte in Kliniken (5 Prozent), Altenpflege (16 Prozent) und Krankenpflegehelferinnen (23 Prozent).
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In einem Bericht für den NRW-Gesundheitsausschuss stellte Sozialminister Guntram Schneider (SPD) klar, dass der hohe Frauenanteil „ein wesentlicher Faktor für die weite Verbreitung von Teilzeitbeschäftigung“ sei. Während zwei Drittel der weiblichen Beschäftigten in Teilzeit arbeiten, sind es nur etwa ein Viertel der Männer in Pflegeberufen. Dabei räumte die Krankenhausgesellschaft räumte, dass ein hoher Teilzeit-Anteil „auch zur Aufrechterhaltung des Betriebes notwendig ist, um den Arbeitskräftebedarf an Wochenenden, im Nachtdienst, bei Arbeitsspitzen und Ausfallzeiten kompensieren zu können“.
Auffällig ist, dass die Teilzeitbeschäftigung bei den Pflegeberufen laut „Landesberichterstattung Gesundheitsberufe“ im letzten Jahrzehnt noch gestiegen ist. 2001 war noch knapp jede zweite Altenpflegehelferin in Vollzeit beschäftigt, bis 2013 sank die Quote auf 31 Prozent. Aufgrund des sich verschärfenden Personalmangels in der Pflege forderte Schneider mehr Angebote zur Unterstützung bei der Kinderbetreuung in den Einrichtungen. Viele Vollzeitbeschäftigten in der Pflege klagen zudem über psychische Belastungen durch Zeitdruck, hohe Verantwortung, Ärger mit Vorgesetzten und geringe Wertschätzung.