Berlin. Asylanträge von Kosovaren sollen in Nordrhein-Westfalen und weiteren drei Bundesländern im Eilverfahren innerhalb von 14 Tagen abgearbeitet werden.
Ab sofort will das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in den besonders betroffenen Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen die Asylanträge von Kosovaren im Eilverfahren innerhalb von 14 Tagen abarbeiten.
"Wir werden dadurch das klare Zeichen an die Menschen im Kosovo senden, dass ein Antrag auf Asyl keine Aussicht auf Erfolg in Deutschland hat, und dass sie den Versprechungen der Schlepper nicht vertrauen dürfen", sagte der Präsident der Behörde, Manfred Schmidt, der "Rheinischen Post". Er forderte zugleich schnellere Abschiebungen abgelehnter Asylbewerber: "Die Rückführung müsste konsequenter gehandhabt werden."
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Andrang von Asylbewerbern aus Kosovo leicht rückläufig
Der Andrang von Asylbewerbern aus dem Kosovo geht nach Angaben des Bundesinnenministeriums allmählich zurück. Der Trend sei leicht rückläufig, sagte ein Sprecher des Ministeriums am Mittwoch in Berlin. Er sei aber noch sehr vorsichtig mit "Erfolgsmeldungen". Zahlen nannte der Sprecher nicht. Es sei aber erkennbar, dass die ergriffenen Maßnahmen Wirkung zeigten - sowohl von deutscher wie auch von kosovarischer Seite.
Die Zahl der Asylbewerber aus dem Kosovo war in den vergangenen Wochen sprunghaft gestiegen. Der Bund schickte daraufhin unter anderem 20 Bundespolizisten an die ungarisch-serbische Grenze, um dort den massenhaften Grenzübertritt von Kosovaren in die EU einzudämmen. Die Bundesregierung bemühte sich in dem Balkanstaat auch um Aufklärung über die geringen Chancen für Kosovaren, in Deutschland Asyl zu bekommen. (dpa)