Essen. Stillstand auf der A2: Viele Lkw und Autos steckten bis Dienstagmittag fest – bei extremer Kälte. Der lange Stau löste sich nur langsam auf.

  • Wintereinbruch in NRW sorgte für massive Probleme auf den Straßen.
  • Auf der A2 fuhren sich viele Lkw fest. Auch Autos kamen nicht weiter. Viele mussten über Nacht aushalten.
  • Polizei warnt: Nicht auf Standstreifen halten!
  • Der Bahnverkehr ist in NRW weiter eingeschränkt.

Wegen der heftigen Schneefälle saßen am Montag und Dienstag viele Menschen auf der A2 bei Bielefeld fest – teils über Nacht. Auch am Dienstagvormittag ging es stundenlang kaum oder gar nicht voran: 20 Kilometer Stau zwischen Bad Oeynhausen und Bad Eilsen 30 Kilometer zwischen Herford und Rheda-Wiedenbrück.

Erst Dienstagnachmittag entspannte sich die Lage, aber nur sehr langsam. „Es ist ins Rollen gekommen“, sagte ein Bielefelder Polizeisprecher gegen 15.30 Uhr. „Ab und zu stellen sich noch Lastwagen quer, aber der Streudienst kriegt sie jetzt schnell frei, das ist jetzt wenigstens wieder Stop and Go“, sagte eine Dortmunder Kollegin. Obendrein schien am Nachmittag vielfach die Sonne und wärmte die vereiste Fahrbahn ein bisschen auf.

Auf der Autobahn 2 bei Bielefeld hat sich die Verkehrslage nach dem Schneechaos am Dienstag weitestgehend beruhigt. Wie ein Polizeisprecher mitteilte, rollte der Verkehr am Mittwochmorgen. Derzeit bestehe aber noch eine „latente Gefahrenlage“ durch Lastwagen, die auf dem Standstreifen parkten. Die Polizei in Bielefeld zählte demnach auf dem Streckenabschnitt zwischen der Landesgrenze zu Niedersachsen und Oelde auf der A2 abgestellte Lastwagen im „hohen zweistelligen Bereich“.

Dabei handelt es sich laut Polizei um Lastwagen, deren Fahrer die zulässigen Lenkzeiten überschritten hatten und die Fahrzeuge abstellen mussten. Teilweise parkten die Wagen demnach stellenweise sogar in zweiter Reihe auf der Autobahn. In der Nacht hatte es laut Polizeisprecher auf der A2 keine Auffälligkeiten gegeben, nachdem sich am Abend die „letzten kleinen Reste“ aufgelöst hatten

Auf der A2 zwischen Recklinghausen und Kamen bildeten sich nach den Daten von Verkehr.NRW auf mehreren Abschnitten Staus mit einem Zeitverlust von stellenweise bis zu einer Stunde. Auch auf der A40 zwischen Essen und Bochum mussten Autofahrer stellenweise bis zu 45 Minuten zusätzliche Zeit einplanen. Die Landesleitstelle der Polizei sieht das erhöhte Verkehrsaufkommen durch Pendler am Morgen als Grund für die Staus. Wegen Glättegefahr und Restschnee werde auf den Autobahnen langsamer gefahren, sagte ein Polizeisprecher.

Frostige Nacht – vielleicht sogar unter -20 Grad

Für die Nacht zu Mittwoch kündigte der Deutsche Wetterdienst wieder strengen Frost an: Während das Thermometer am Rhein nur auf -9 Grad fallen soll, werden es im Rothaargebirge -17 Grad. Bei sternklarem Himmel seien im Südosten Westfalens sogar Tiefstwerte unter -20 Grad möglich. Auch tagsüber herrscht am Mittwoch Dauerfrost mit Höchsttemperaturen je nach Region zwischen -3 und -8 Grad.

Die Bielefelder Polizei riet daher dringend auch für die Nacht zum Mittwoch davon ab, auf die A2 zu fahren. „Es besteht weiterhin die Gefahr, dass der Verkehr witterungsbedingt zum Erliegen kommt.“ Zudem warnte die Polizei davor, den Standstreifen für Pause oder zum Übernachten zu nutzen.

Langsam rollt der Verkehr auf der Autobahn A2 nahe der Autobahnbrücke Lämershagen in beiden Richtungen.
Langsam rollt der Verkehr auf der Autobahn A2 nahe der Autobahnbrücke Lämershagen in beiden Richtungen. © Foto: Friso Gentsch/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Bereits am Montagmittag waren Lastwagen auf der Autobahn wegen des Schnees steckengeblieben. Die Autobahn wurde in beiden Fahrtrichtungen gesperrt - insgesamt bildeten sich rund um Bielefeld zeitweise mehr als 70 Kilometer Stau.

Nach einem Lastwagenunfall auf spiegelglatter Fahrbahn war auch die A1 bei Münster komplett gesperrt. Der Lkw war gegen die Mittelschutzplanke gerutscht und quer auf der Fahrbahn stehengeblieben, teilte die Polizei mit. Richtung Bremen ging zwischen Münster-Nord und Greven nichts mehr. Der Fahrer wurde leicht verletzt. Die Bergungsarbeiten dauerten wegen der Straßenverhältnisse sehr lange.

Räumfahrzeuge kamen nicht durch

Ein Fahrer schläft in seinem Wagen auf der Autobahn A2 bei Bielefeld. Auf der A2 bei Bielefeld verbrachten Fahrer und Mitfahrende die ganze Nacht auf der Straße und mussten bei klirrender Kälte zum Teil mehr als 16 Stunden lang in ihren Autos ausharren.
Ein Fahrer schläft in seinem Wagen auf der Autobahn A2 bei Bielefeld. Auf der A2 bei Bielefeld verbrachten Fahrer und Mitfahrende die ganze Nacht auf der Straße und mussten bei klirrender Kälte zum Teil mehr als 16 Stunden lang in ihren Autos ausharren. © Festim Beqiri/TV7News/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Auch der Stau auf der A2 sollte die Einsatzkräfte den gesamten Tag beschäftigen. Räumfahrzeuge kamen nicht durch, sagte der Sprecher. Zudem mussten festgefahrene Autos und Lastwagen einzeln frei geschleppt werden. Der ADAC empfahl, den Bereich weiträumig zu umfahren. Zudem waren alle Rastplätze ausgelastet.

A2-Notrufe: Kein Benzin, keine Geduld, aber kalte Füße

Wegen des Schnee-Chaos auf der A2 sind in der Nacht zum Dienstag bei der Polizei in Minden zahlreiche Notrufe liegengebliebener Autofahrer eingegangen. „Manche hatten keinen Sprit mehr, manche wollten nur Informationen, wann es endlich weitergeht“, sagte ein Sprecher der Polizei Minden-Lübbecke. Die Polizei war auch am Autohof Porta Westfalica im Einsatz – der war völlig überfüllt. „Da ging es drunter und drüber“, sagte der Sprecher.

Bei Dortmund war die Lage etwas weniger dramatisch. Auch dort wurde die A2 gesperrt, weil sich am Montagnachmittag Dutzende Lastwagen festgefahren hatten. Diese wurden vom Technischen Hilfswerk (THW) befreit, wie die Polizei mitteilte. Der Verkehr staute sich in Richtung Oberhausen zwischenzeitlich auf einer Länge von etwa 10 Kilometern. Der Stau löste sich in der Nacht zum Dienstag aber auf.

Nichts geht mehr auf der A2 bei Bielefeld: Lkw und Autos stehen im Stau, Fahrerinnen und Fahrer verbrachten zum Teil die ganze Nacht bei klirrender Kälte auf der Autobahn.
Nichts geht mehr auf der A2 bei Bielefeld: Lkw und Autos stehen im Stau, Fahrerinnen und Fahrer verbrachten zum Teil die ganze Nacht bei klirrender Kälte auf der Autobahn. © Festim Beqiri/TV7News/dpa

Lkw hielten sich nicht ans Fahrverbot

Die Polizei warnte über Twitter davor, die A2 Richtung Oberhausen zu nutzen. Die Fahrbahnen seien „spiegelglatt“. THW und Feuerwehr kümmerten sich bei beiden Staus um die Fahrer und verteilten heiße Getränke.

Ein Grund für die massiven Behinderungen waren unter anderem Lastwagenfahrer, die sich nicht an ein Fahrverbot gehalten hatten. Denn eigentlich durften Fahrzeuge bis 7,5 Tonnen am Montag erst ab 22 Uhr auf den Autobahnen unterwegs sein. Die Beamten in Dortmund registrierten 340 Verstöße gegen das Lkw-Verbot. Auch bei Bielefeld hatten laut Polizei viele Lastwagenfahrer dagegen verstoßen.

Wetterdienst warnt Autofahrer auch am Dienstag

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes geht es am Dienstag mit strengem Frost weiter. Sogar im sonst milden Rheinland wurden in der Nacht Temperaturen von minus acht Grad erwartet. Tagsüber werden Höchsttemperaturen zwischen minus acht und minus drei Grad vorhergesagt.

Der Wetterdienst warnte Autofahrer weiter vor Glätte und festgefahrenem Schnee. Die Autobahn Westfalen appellierte an alle Verkehrsteilnehmer, auf den Autobahnen Platz für Räum- und Streufahrzeuge zu machen. Mehr als 400 Straßenwärter seien rund um die Uhr im Einsatz, um die Autobahnen in der Region schnee- und eisfrei zu bekommen.

Weiter Einschränkungen im Bahnverkehr

Bahnpendler in Nordrhein-Westfalen müssen sich wegen des heftige Wintereinbruchs am Dienstag Zugausfälle und Verspätungen in Kauf nehmen. Besonders im nördlichen Teil des Landes sollten voraussichtlich noch den ganzen Tag keine Regionalbahnfahrten möglich sein, teilte die Bahn mit. Das betrifft beispielsweise die Linien RE2 von Osnabrück bis Düsseldorf, die Linie RE 42 von Münster nach Mönchengladbach oder die RB 51 von Dortmund nach Enschede.

Auf der für den Fernverkehr wichtigen Strecke von Hamm über Dortmund bis ins Rheinland sollte der Betrieb im Laufe des Tages nach und nach wieder aufgenommen werden. Mit einem störungsfreien Verlauf könne aber nach wie vor nicht gerechnet werden, sagte ein Sprecher am Vormittag. Auf kleineren Strecken im Sauerland seien noch Erkundungs- und Räumfahrzeuge unterwegs, um die Strecken Stück für Stück wieder freizugeben.

Aktuelle Informationen, auf welchen Strecken es aktuell zu Störungen kommen, finden Sie auf zuginfo.nrw (externe Seite). Die Bahn empfiehlt: „Bitte überprüfen Sie Ihre Verbindung ca. 1 Stunde vor Abfahrt oder weichen Sie auf einen anderen Reisetag aus.“ Eine kostenlose Servicehotline ist unter der Nummer 08000 996633 eingerichtet.

» Weitere Nachrichten zur Lage auf den Straßen und im Zugverkehr.

Betrieb am Flughafen Dortmund weiterhin eingestellt

Wegen Schnee und Eis auf der Landebahn starten und landen auch am Dienstag am Flughafen Dortmund keine Flugzeuge. Wie schon am Montag sei der Flugbetrieb ausgesetzt, teilte der Flughafen mit. Die geplanten Flüge werden zu anderen Flughäfen umgeleitet. Mit der Entscheidung wolle man den Fluggästen Planungssicherheit geben, so dass keiner umsonst anreisen müsse. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Situation in den Griff zu bekommen“, so der Flughafen am Morgen beim Kurznachrichtendienst Twitter.

Schnee in NRW: Mann stirbt bei Unfall in Duisburg

Die Einsatzkräfte meldeten am Montag 729 Verkehrsunfälle. Drei Menschen sind den Angaben zufolge schwer verletzt worden, 63 Personen trugen leichte Verletzungen davon. In Duisburg starb ein 66-jähriger Autofahrer (zum Bericht).

Witterungsbedingt, aber nicht im Zusammenhang mit einem Verkehrsunfall, verletzten sich 122 Menschen.

NRW im Schnee - Die Lage in Bildern

Autos fahren durchs verschneite Bochum.
Autos fahren durchs verschneite Bochum. © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler
In einigen Städten, etwa in Dortmund und Münster, ist der Busverkehr eingestellt worden. In Bochum kämpften sich die Busse Samstag noch durch.
In einigen Städten, etwa in Dortmund und Münster, ist der Busverkehr eingestellt worden. In Bochum kämpften sich die Busse Samstag noch durch. © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler
Wintereinbruch mit Schnee und Eisregen: Die Bahnhofstraße in Voerde
Wintereinbruch mit Schnee und Eisregen: Die Bahnhofstraße in Voerde © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
Auch in anderen Teilen Deutschlands hat es heftig geschneit, hier: Wernigerode in Sachsen-Anhalt.
Auch in anderen Teilen Deutschlands hat es heftig geschneit, hier: Wernigerode in Sachsen-Anhalt. © dpa | Matthias Bein
Anwohner räumen am frühen Morgen einen schneebedeckten Weg in der Harzstadt frei. 
Anwohner räumen am frühen Morgen einen schneebedeckten Weg in der Harzstadt frei.  © dpa | Matthias Bein
Die Straßen in Essen sind mit Schnee und Glatteis bedeckt.
Die Straßen in Essen sind mit Schnee und Glatteis bedeckt. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener
Das Schneeschippen gestaltet sich schwierig, weil unter der Schneedecke eine Eisschicht liegt.
Das Schneeschippen gestaltet sich schwierig, weil unter der Schneedecke eine Eisschicht liegt. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener
Autofahrer müssen extrem vorsichtig sein.
Autofahrer müssen extrem vorsichtig sein. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener
Der Linienverkehr im Bus- Straßen und U-Bahnbetrieb wurde eingestellt. 
Der Linienverkehr im Bus- Straßen und U-Bahnbetrieb wurde eingestellt.  © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener
Auch die B1 in Dortmund ist am Sonntagmorgen unter einer dicken Schneeschicht vergraben.
Auch die B1 in Dortmund ist am Sonntagmorgen unter einer dicken Schneeschicht vergraben. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann
Die A40 ist mit Schnee und Glatteis bedeckt.
Die A40 ist mit Schnee und Glatteis bedeckt. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener
Ein Auto des ADAC ist auf den verschneiten Fahrbahnen der B54 unterwegs. 
Ein Auto des ADAC ist auf den verschneiten Fahrbahnen der B54 unterwegs.  © FUNKE Foto Services | Bernd Thissen
Ein U-Bahn ist zwischen den verschneiten Fahrbahnen der B54 unterwegs. 
Ein U-Bahn ist zwischen den verschneiten Fahrbahnen der B54 unterwegs.  © FUNKE Foto Services | Bernd Thissen
Joe Coll, ein Parson-Russell-Terrier, rennt durch den frischen Schnee in Duisburg Rheinhausen.
Joe Coll, ein Parson-Russell-Terrier, rennt durch den frischen Schnee in Duisburg Rheinhausen. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz
In Derenburg (Sachsen-Anhalt) kommt man momentan am besten mit Skiern voran.
In Derenburg (Sachsen-Anhalt) kommt man momentan am besten mit Skiern voran. © dpa | Matthias Bein
In Göttingen versucht es jemand mit dem Motorrad.
In Göttingen versucht es jemand mit dem Motorrad. © dpa | Swen Pförtner
Überall im Land sind Räumdienste seit Stunden im Dauereinsatz. Hier: Hannover.
Überall im Land sind Räumdienste seit Stunden im Dauereinsatz. Hier: Hannover. © dpa | Hauke-Christian Dittrich
Das Winterwetter produziert bezaubernde Bilder: Raureif am Wegesrand in Elbingerode (Sachsen-Anhalt).
Das Winterwetter produziert bezaubernde Bilder: Raureif am Wegesrand in Elbingerode (Sachsen-Anhalt). © dpa | Matthias Bein
1/18

Innenminister Herbert Reul (CDU) dankte den Einsatzkräften: „Ich danke allen, die für uns am Wochenende ununterbrochen draußen in der Kälte waren und es weiterhin sind. Nur, weil tausende freiwillige und hauptamtliche Einsatz- und Rettungskräfte auf den Straßen helfen, ist das große Chaos ausgeblieben.“

Prognose des DWD: Nachts bis zu minus 17 Grad

Am Dienstag liegen die Höchstwerte zwischen minus 3 und minus 8 Grad, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte. Der Himmel bleibt bewölkt. Im Tagesverlauf lockert es aber auf, Schneeflocken sollen nur vereinzelt fallen. In der Nacht zu Mittwoch kühlt es auf minus 7 bis minus 16 Grad ab.

Im Laufe der Woche ist vereinzelt noch Schneefall möglich. Meist bleibt es laut DWD heiter und trocken, gebietsweise zeigt sich auch die Sonne. Die Temperaturen bleiben aber frostig. Am Mittwoch liegen sie zwischen minus 3 und minus 8 Grad, nachts kühlt es auf bis zu minus 11 Grad ab. In der Nacht zum Freitag seien bis zu minus 17 Grad möglich. Auf den Straßen im Land könne es daher etwa durch gefrierenden Nebel glatt werden, hieß es.

Schnee in NRW: ÖPNV steht an den meisten Orten still

Im öffentlichen Nahverkehr wollten die Verkehrsbetriebe ihren am Sonntag eingestellten Betrieb am Montagmorgen eigentlich wieder aufnehmen. Doch das ging vielerorts nicht: Die Ruhrbahn in Essen holte ihre Busse wieder zurück ins Depot. Neun Buslinien und Schienenersatzverkehr hatte sie am Montagmorgen rausgeschickt. Doch der Versuch scheiterte. „Es ist einfach zu glatt auf den Straßen, wir holen die Fahrzeuge wieder in die Depots“, so Ruhrbahn-Sprecher Tim Krischak. (Mehr lesen Sie hier) Am Montagabend teilte das Unternehmen mit, den Busverkehr am Dienstag „nach Möglichkeit“ wieder aufnehmen zu wollen. Die Lage werde „mit Betriebsbeginn daraufhin bewertet“.

Keinen Wetterumschwung verpassen: Jetzt für unsere Newsletter anmelden!

Auch die Busse und Bahnen der Bogestra fuhren nicht (mehr dazu). In Oberhausen (Stoag) und Gladbeck (Busse der Vestischen) standen die Busse ebenfalls still.

Auch in Duisburg ist die Lage auf den Straßen schwierig: Vereiste Oberleitungen führen zu Einschränkungen, Busse fuhren nur eingeschränkt und mit Verspätung (Nachrichten aus Duisburg).

Auch der Busverkehr am Niederrhein stand still. Niag und Look mussten den für 12 Uhr geplanten Betrieb wieder absagen. (Mehr Infos dazu) Auch in Hagen fuhren am Montag keine Busse. Am Dienstag soll die Situation neu bewertet werden. (Weitere Infos)

Vielorts haben Kinder den Schnee zum Toben und Rodeln genutzt, so wie hier im Schloßpark in Moers.
Vielorts haben Kinder den Schnee zum Toben und Rodeln genutzt, so wie hier im Schloßpark in Moers. © Volker Herold / FUNKE Foto Services

Schnee in NRW – Kurz notiert:

  • In Kleve, so berichtet es der Leiter der örtlichen Umweltbetriebe, hätten sich die wenigen Zentimeter Neuschnee durch Verwehungen teilweise zu einer Höhe von anderthalb Metern aufgetürmt (Lesen Sie hier mehr dazu).
  • Sechs Menschen mussten in Wuppertal am Sonntag aus einer Schwebebahn befreit werden. Die Fahrgäste wurden mit Drehleitern aus luftiger Höhe befreit. Alle seien unverletzt, sagte ein Feuerwehrsprecher.
  • Die Stadt Münster hat entschieden, dass am Dienstag alle Schulen geschlossen bleiben. Davon sei auch die Notbetreuung betroffen.

Eiskalte Nächte: Große Sorge um Obdachlose

In der eiskalten Winternacht haben die Einsatzkräfte in Nordrhein-Westfalen zahlreiche Obdachlose angesprochen und in warme Unterkünfte gebracht. Bei ihren Streifengängen hätten die Kollegen besonders auf Menschen geachtet, die die Nacht trotz des heftigen Wintereinbruchs im Freien verbracht hätten, teilte die Polizei Hagen am Sonntagmorgen mit. Sie seien dann geweckt worden und hätten Hilfe angeboten bekommen.

Die Polizei Unna appellierte auch an die Bevölkerung. Wer bei den aktuellen Witterungsverhältnissen hilfsbedürftige Menschen sehe, solle die Einsatzkräfte über die Notrufnummern 112 oder 110 informieren.

Auch interessant

Viele Obdachlose würden die bereitstehende Notschlafplätze jedoch meiden, heißt es von Wohlfahrtsverbänden. Zum Teil liege das an der Angst, sich in den Unterkünften mit dem Coronavirus anzustecken, sagte Andreas Sellner von der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Freie Wohlfahrtspflege auf dpa-Anfrage am Montag. Hier hätten die Kommunen aber die Belegungsdichte deutlich verringert und viele weitere Stellen - etwa in Pensionen, Jugendherberge oder städtischen Räumen - geöffnet. Strenge Hygienevorschriften würden eingehalten. Vorbehalten bei vielen Obdachlosen konnte damit entgegengewirkt werden.

Dortmund: Hauptbahnhof für Obdachlose geöffnet

In Dortmund wurde am Sonntagnachmittag der Hauptbahnhof geöffnet (Nord- und Südzugang), damit sich dort Obdachlose aufwärmen und auch über Nacht aufhalten können, teilte die Polizei Dortmund unter anderem auf Twitter mit. Bürger werden gebeten, Obdachlose im Stadtgebiet auf dieses Angebot hinzuweise.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker hatte am Samstagabend bereits auf die gefährliche Situation von Obdachlosen hingewiesen. „Uns stehen einige Tage mit teils strengem Frost bevor. Für wohnungslose KölnerInnen kann es lebensgefährlich werden“, schrieb die parteilose Rathauschefin der Millionenstadt am Samstagabend bei Twitter. In Köln müsse kein Mensch auf der Straße schlafen. „Jede/jeder Betroffene erhält die Möglichkeit, die Nacht in einer Notunterkunft zu verbringen.“ Reker appellierte an Passanten, die Wohnungslose draußen im Freien bemerken, die Stadt zu informieren. (mit dpa)

Sie sind Telegram-User? Dann verpassen Sie mit unserer regionalen Nachrichtenübersicht der WAZ keine Infos mehr. Hier kostenlos bestellen!