Landsberg/Halle. Neuntklässler kleben sich Hitlerbärte ins Gesicht und heben den rechten Arm zum Gruß. Was eventuell als geschmackloser Auswuchs pubertären Leichtsinns begann, hat Konsequenzen: Die Polizei ermittelt an einem Gymnasium in Sachsen-Anhalt. Die Schulleitung sagt, sie sei von den Vorfällen überrascht.
Schüler eines Gymnasiums in Sachsen-Anhalt stehen im Verdacht von Nazi-Umtrieben. Die Polizei in Halle bestätigte am Donnerstagabend, dass wegen Volksverhetzung und der Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole ermittelt wird. Es gehe um eine neunte Klasse des städtischen Gymnasiums in Landsberg, sagte ein Polizeisprecher. Zur Zahl der Tatverdächtigen machte er keine Angaben. Der Sachverhalt sei schon einige Tage alt.
Verschiedene Medien hatten zuvor berichtet, Schüler hätten sich mit Hitlergruß begrüßt und über den Internet-Nachrichtendienst WhatsApp rechte Sprüche ausgetauscht. Es werde deswegen gegen zwei von ihnen ermittelt. Der einzige jüdische Junge in der neunten Klasse etwa habe seinem Vater Fotos von Mitschülern gezeigt, die sich mit angeklebtem Hitlerbart und -gruß präsentiert hätten, schreibt "Focus Online". Laut "Bild"-Zeitung haben die unter Verdacht geratenen Schüler auch ausländerfeindliche Parolen verschickt.
Schulvertreter zeigten sich überrascht
Am kommenden Montag - direkt nach den Herbstferien - soll es der "Mitteldeutschen Zeitung" zufolge eine Versammlung mit den Schülern und Eltern der neunten Klasse unter Beteiligung des Landesschulamtes geben. Schulleitung, Klassenlehrerin und Schulelternrat seien von den Vorwürfen überrascht worden. (dpa)