Nachterstedt. Die Opfer des Erdrutsches von Nachterstedt sollen die Chance erhalten, einige Dinge ihres Besitzes zu retten. Ihre Häuser sind seit dem Unglück am 18. Juli unbewohnbar und durften vorerst nicht mehr betreten werden. Jetzt sollen Spezialisten private Gegenstände bergen.
Ein Vierteljahr nach dem folgenschweren Erdrutsch im sachsen-anhaltischen Nachterstedt können die gefährdeten Häuser noch einmal betreten werden. Die Bewohner selbst dürfen jedoch nicht wieder in ihre Wohnungen. Stattdessen sollen Spezialisten am Samstag Gegenstände aus den einsturzgefährdeten Gebäuden bergen, wie der zuständige Bergbausanierer LMBV und das Bergamt Halle mitteilten. Die betroffenen Hausbewohner sollen keinem Risiko ausgesetzt werden.
Behörden müssen noch Messdaten auswerten
Über die tatsächliche Bergung werde jedoch erst nach Auswertung aller Daten der installierten Überwachungsmesssysteme unmittelbar vor Beginn der Aktion entschieden, hieß es. Die 41 Bewohner waren am Montagabend darüber informiert worden.
Bei dem Erdrutsch am 18. Juli in Nachterstedt im Harzvorland waren drei Menschen unter 2,5 Millionen Kubikmetern Erde verschüttet worden. Sechs Doppelhäuser und die nach dem Erdrutsch stehengebliebene zweite Hälfte eines Doppelhauses waren für unbewohnbar erklärt worden. Die Unglücksursache ist weiter unklar.
41 Bewohner der Siedlung am «Concordia»-Tagebausee am Rande von Nachterstedt wurden zunächst in Mietwohnungen untergebracht. Einen Tag nach dem Unglück konnten die Bewohner noch einmal für eine halbe Stunde in ihre Häuser zurück, um Dokumente und andere Sachen in Sicherheit zu bringen. (ddp)