Essen. Jugendliche lieben sie, Erwachsene kennen die neuen Stars oft nicht einmal: Wer also sind Austin Mahone, Nash Grier, Ariana Grande und Harry Styles? Ganz zu schweigen von Ansel Elgort? Hier ein Schnellkurs für alle, die dachten, Justin Bieber wäre noch irgendwie angesagt.

Ach, es ist schon ein Kreuz. Da hatte man sich als interessierter Vater gerade an die Namen gewöhnt, hatte sich die dazu passenden Gesichter eingeprägt, und dann sind sie plötzlich nicht mehr angesagt. Justin Bieber? Öfter in U-Haft als in der Hitparade. Miley Cyrus? Nur noch peinlich. Keine Menschen mehr, bei denen der durchschnittliche deutsche Minderjährige Schnappatmung bekommt. Die Teenager-Idole 2014 heißen anders. Hier kommen ein paar Namen, die sich Eltern oder Großeltern merken sollten, wenn sie wissen wollen, wofür die Kinder oder Enkel so schwärmen.

Harry Styles, der heißeste Mann des Jahres

Harry Styles (20) ist einer von ihnen. Und ja, eigentlich ist er schon ein alter Hase. Denn Styles ist Sänger der Band One Direction, in Fankreisen auch 1D genannt. Das Quintett sorgt schon seit gut zwei Jahren für Kinder-Gekreische, wird aber auch von Mädchen gehört, die sich der Volljährigkeit nähern. Was eben oft an diesem Harry liegt. Obwohl er der Jüngste in der Band ist, wurde er bereits zum „Male Hottie“ (heißester Mann) des Jahres gekürt, und erst letzte Woche bekam er bei den „Teen Choice Awards“ einen Preis für „das schönste Lächeln“.

Und das, obwohl der braun gelockte Jüngling nach eigener Angabe ja eher auf „reifere Frauen“ steht. Wobei das mit dem „reif“ allerdings relativ ist, wie seine Liaison mit der 24-jährigen Taylor Swift zeigt. Zur Zeit wird ihm – wohl fälschlich – eine Affäre mit der 21-jährigen Ariana Grande nachgesagt. Damit sind wir beim nächsten Teenie-Liebling.

Ariana Grande

In den USA wurde sie erst durch ihre Rolle der Cat Valentine in der Serie „Victorious“ bekannt, dann eroberte sie die Musikcharts. In diesem Jahr schafften sie es mit dem Song „Problem“ auch in der deutschen Hitparade unter die ersten 20.

Und anders als einst Britney Spears oder jüngst Miley Cyrus hat die Tochter italienischer Eltern bisher auch als Twen jedes Fettnäpfchen ausgelassen. Keine Skandale, nicht einmal Skandälchen. „Ihr Talent spricht für sie selbst“, hat der bekannte US-Schauspiel-Coach Donnie Klang neulich mal gesagt. „Sie braucht keine zweifelhafte Publicity.“

Ansel Elgort, der neue James Dean

Kommen wir zum Kino. Ansel Elgort heißt der 20-Jährige, der in diesem Sommer dafür sorgte, dass die Tränen gleich literweise flossen. Denn der junge Mann aus New York spielte in der Verfilmung des Buches „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ den krebskranken Gus. Bei den Teen Choice Awards erhielt er dafür die Auszeichnung als bester Drama-Schauspieler und Nachwuchsstar und wurde zusammen mit Filmpartnerin Shailene Woodley zusätzlich für den besten Filmkuss ausgezeichnet.

Erste Kritiker vergleichen den 1,90 Meter großen Elgort bereits mit James Dean. Junge Mädchen können mit dem Vergleich nichts anfangen, fragen „James – wer?“ und finden Ansel „einfach süß“. Doch darauf will Elgort anscheinend keine Rücksicht nehmen. In seinem nächsten Film spielt er einen schwulen Pianisten.

Austin Mahone, der neue Justin Bieber

An so etwas dürfte Austin Mahone kein Interesse haben. Der 18-Jährige gilt in den USA als der neue Justin Bieber. Wie der Kanadier ist er durch die nachgesungenen Lieder auf der Videoplattform Youtube bekannt geworden, trägt die Baseball-Kappe gerne quer auf dem Kopf und singt erfolgreich. Nur verhaftet worden ist er bisher noch nicht.

Für 1,8 Millionen Facebook-Fans, 1,5 Millionen Follower bei Twitter und 545 000 Abonnenten bei YouTube, wo seine Clips bereits 96 Millionen Mal angeschaut worden sind, hat es trotzdem gereicht.

Nash Grier, der berühmteste Teenager der Welt

Und dann ist da noch Nash Grier. Blau die Augen, dunkel die Haare und Traum Tausender Mädchen. Was er macht, ist für viele Menschen jenseits der 30 schwer zu verstehen. Vielleicht kommt man der Sache am nächsten, wenn man schreibt, dass kaum jemand so gekonnt auf der Klaviatur der sozialen Netzwerke spielt wie der erst 16-jährige Amerikaner. Berühmt geworden ist er durch „Vine“. Das ist eine Internetseite, auf der man Videos einstellen kann, die man mit seinem Smartphone aufgenommen hat und die maximal sechs Sekunden dauern dürfen. Eine Mischung von Momentaufnahmen des Alltags und von langer Hand geplanten derben Scherzen sind die Filmchen und tragen Titel wie „Wenn du dein Handy in deiner Hosentasche nicht finden kannst“. Was so sinnfrei ist, wie es klingt.

Dennoch gibt es mittlerweile mehr als neun Millionen Menschen, die sich jede Woche seine kurzen Clips anschauen, darunter viele Deutsche. Und weil Grier über Facebook, Twitter und Co. noch einmal rund zwölf Millionen Menschen erreicht, hat ihn die Zeitung Huffington Post unlängst zum „berühmtesten Teenager der Welt“ gekürt. Lukrativ, das als Hinweis an Eltern, die noch eine gute Partie für ihre Tochter suchen, ist die Sache übrigens auch. Nach Angaben seines Managements bieten große Firmen bis zu 100 000 Dollar, um ihre Produkte in einem seiner Filme zu platzieren. Für sechs Sekunden.