Los Angeles. Es klingt nach Dumme-Jungen-Streich - das Opfer allerdings sah das ganz anders. Und das Gericht auch. Für eine Eierattacke auf Nachbars Haus bekommt Justin Bieber gleich mehrere Strafen. Und es ist noch nicht einmal das dickste Ei, das er mit der Justiz zu klären hat.

Der Mädchenschwarm ist jetzt vorbestraft: Justin Bieber ist ein halbes Jahr nach einem bösen Streich zwar um einen Prozess herumgekommen, ein Gericht hat dem Popstar aber ein paar empfindliche - und teure - Strafen aufgedrückt. Und dabei war das noch nicht einmal der größte Konflikt, den der Kanadier, mit 20 nach US-Recht noch nicht einmal volljährig, mit der Justiz auszufechten hat.

Es war, davon war das Gericht in Los Angeles überzeugt, der Weltstar höchstpersönlich, der im Januar das Haus eines Nachbarn mit Eiern bombardierte. Der Mann hatte sich zuvor über Partylärm und einen rücksichtslosen Fahrstil Biebers beschwert. Was wie ein Streich irgendwo zwischen ganz lustig und ganz dumm klingt, war aber nicht nur das unreife Finale eines Nachbarschaftsstreits. Die Bio-Geschosse sollen auch einen Schaden von 20.000 Dollar (knapp 15.000 Euro) am Haus des Nachbarn angerichtet haben.

Bieber drohen weitere Prozesse

Die vierfache Summe muss der Star nun als Strafe zahlen, wenn er um einen Prozess herumkommen möchte. So etwas schmerzt selbst einen Millionär, noch mehr dürfte ihn aber die zweijährige Bewährungszeit mit ihren Auflagen treffen: Er muss fünf Tage Sozialdienst leisten und einen zwölfwöchigen Kurs zur Aggressionsbewältigung machen.

Bieber selbst war am Mittwoch nicht im Gericht. "Justin ist froh, dass diese Sache erledigt ist und nun hinter ihm liegt", zitiert CNN Biebers Sprecher. Er wolle sich wieder ganz auf seine Musik und seine Karriere konzentrieren.

Naja, so ganz kann er das nicht, denn ein paar Prozesse drohen dem immer noch jungenhaft aussehenden Kanadier noch. Als nächstes muss er in Miami vor Gericht, noch in diesem Monat. Auch da war er zu schnell gefahren, soll aber auch noch Alkohol und Marihuana im Blut gehabt haben. Und Kanada will ihn vor Gericht sehen, weil er einen Chauffeur während der Fahrt von hinten geschlagen haben soll.

"Gastauftritt" bei Beyoncé-Konzert

Die Popwelt rätselt, ob ein 20 Jahre alter Star und Millionär, der in den vergangenen Monaten durch Rasen, Trinken, Drogen und vor allem schlechtes Benehmen aufgefallen ist, tatsächlich eine zweijährige Bewährungszeit als braver Junge durchhalten kann. Oder droht eine neue Karriere ähnlich der Lindsay Lohans, die seit Jahren von einer Bewährungsverletzung zur nächsten taumelt?

Getreu dem Motto, jeder ist zu etwas gut, notfalls als schlechtes Beispiel, hatte Bieber schon vor zwei Wochen einen unfreiwilligen Auftritt. In einem Konzert von Beyoncé Knowles und Ehemann Jay-Z tauchte plötzlich riesengroß Biebers Polizeifoto auf, ein süß lächelnder Junge im orangen Häftlingsoverall. "Auch die Größten können fallen", sagte Beyoncé. Man wird sehen. (dpa)