Rom/Genf. Im Mittelmeer gibt es dieser Tage eine der größten Flüchtlingsbewegungen seit längerer Zeit: Die italienische Marine hat innerhalb von 24 Stunden insgesamt 17 Boote mit mehr als 2500 Migranten gestoppt. Derweil sind vor der Küste des Jemens 60 aus Afrika stammende Bootsflüchtlinge ertrunken.

Die italienische Marine hat nach eigenen Angaben innerhalb von 24 Stunden mehr als 2500 Migranten im Mittelmeer gerettet. Insgesamt seien 17 Flüchtlingsboote aufgebracht worden, teilte die Marine am Freitag mit. Damit handelt es sich um eine der größten Flüchtlingswellen, seit Rom die Überwachung des Mittelmeerraumes verstärkt hat. Anlass war ein schweres Unglück im vergangenen Oktober, bei dem mehr als 400 Flüchtlinge vor Lampedusa ums Leben kamen.

60 Flüchtlinge ertrunken

Vor der Küste des Jemens sind hingegen laut Vereinten Nationen 60 Bootsflüchtlinge aus Äthiopien und Somalia ertrunken. "Das ist die größte derartige Tragödie vor der jemenitischen Küste in diesem Jahr", sagte der Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR), Adrian Edwards. Auch zwei jemenitische Bootsführer seien dabei umgekommen. Das Unglück ereignete sich bereits am vergangenen Sonntag. Viele der Opfer seien an den Strand gespült und von der örtlichen Bevölkerung begraben worden. Insgesamt seien in diesem Jahr in der Region bereits mehr als 120 Bootsflüchtlinge ums Leben gekommen. (dpa)