Hamburg. . Da traut sich die ARD mal was – und prompt wird die innovative Show „Quizduell“ zu einer Art modernen Version von „Pleiten, Pech und Pannen“. Erstaunlicherweise fährt das Erste damit dennoch bessere Quoten ein, als man es in der Todeszone Vorabend gewohnt ist. Woran liegt das?
Es ist verrückt. Da startet die ARD ausgerechnet in ihrer Todeszone Vorabend ein wirklich innovatives Show-Format. Das „Quizduell“ wollte Smartphone-App und Fernsehen verbinden. Tatsächlich gab es nur eine neue Version von Pleiten, Pech und Pannen. Noch verrückter ist, dass das Publikum die Pannen-Show nicht abstrafte. Die Quoten lagen auch am Mittwoch klar höher als gewohnt. 1,32 Millionen Zuschauer sahen, wie Pilawa sich abrackerte. Das entsprach einem Marktanteil von 8,1 Prozent. Damit lag die Quote fast doppelt so hoch wie bei dem zuletzt glücklosen Vorabend-Klassiker „Verbotene Liebe“.
Jörg Pilawa verdient „Applaus“
Grund: Moderator Jörg Pilawa reagierte souverän. Er überspielte das Chaos durch Witz und Selbstironie. Dafür verdient er, was ein Spruch auf dem T-Shirt einforderte: „Applaus“.
Natürlich müssen sich ARD und Produktionsfirma ITV dennoch der Frage stellen, warum derart massive Schwierigkeiten auftreten konnten. Nach Informationen unserer Redaktion sind einerseits Hacker verantwortlich, die ihre Attacke vorher angekündigt hatten. Aber ein Teil des Problems ist hausgemacht. „Momentan“, heißt es, „sind alle Systeme auf dem Prüfstand. Die App wird erst an den Start gehen, wenn alle technischen Fragen geklärt (sind) und die App einem erneuten Belastungstest unterzogen wurde.“