Manila. Auf den Philippinen sind möglicherweise zwei deutsche Touristen entführt worden. Derzeit gelten die beiden offiziell noch als vermisst — eine Lösegeldforderung hat es laut eines Militärsprechers bislang noch nicht gegeben.
Muslimische Rebellen stehen auf den Philippinen im Verdacht, zwei Touristen entführt haben. Die beiden sollen aus Deutschland stammen, hieß es. "Wir betrachten sie als Vermisste", sagte Militärsprecher Roy Deveraturda am Dienstag. Die Entführung sei reine Theorie, es habe noch keine Lösegeldforderung gegeben, sagte der Sprecher. "Es ist alles noch ungeklärt", sagte er. Die deutsche Botschaft in Manila wollte sich zu dem Fall nicht äußern.
Das Paar, nach Militärangaben 71 und 55 Jahre alt, sei in der Region von Palawan im Westen der Philippinen mit dem Segelboot unterwegs gewesen. Ihre Jacht sei am 26. April verlassen in Bataraza gefunden worden. "Sie waren auf dem Weg zurück nach Sabah (in Malaysia)", sagte der Militärsprecher.
Familie Wallert 2002 auch von Abu Sayyaf entführt
Rebellen der extremistischen Terrorgruppe Abu Sayyaf haben im April einen chinesischen Touristen und einen Philippiner in Semporna in Malaysia entführt. Sie sollen auch zwei Vogelkundler aus der Schweiz und den Niederlanden in ihrer Gewalt haben, die seit Februar 2012 verschwunden sind. Abu Sayyaf war im Jahr 2000 auch an der Entführung der Familie Wallert aus Göttingen und anderer Touristen in der Region beteiligt. Die Wallerts kamen erst nach wochenlanger Geiselhaft im Dschungel frei. (dpa)