Washington. . Atomraketen sind die tödlichsten Waffen, die die Arsenal in der Welt hergeben - umso wichtiger, dass qualifiziertes Personal darauf aufpasst. In einem US-Stützpunkt sind jetzt mehrere Offizieren wegen Schummelei gefeuert worden. Nachdem bereits im Januar über 30 Soldaten suspendiert worden waren.

Nach dem Vorwurf der Schummelei bei einem Leistungstest sind neun Offiziere einer für Atomraketen zuständigen US-Luftwaffen-Einheit gefeuert worden. Dutzende Offiziere niederen Ranges sollen zudem gemaßregelt werden, wie das Pentagon am Donnerstag mitteilte.

Im Januar waren bereits 34 Soldaten vom Stützpunkt Malmstrom im Bundesstaat Montana vom Dienst suspendiert worden. Sie sollen einander die Antworten für einen monatlichen Standardtest per SMS zugeschickt oder den Betrug wissentlich verheimlicht haben.

US-Luftwaffe spricht von "systemischen Problemen"

Die Sprecherin der US-Luftwaffe, Deborah Lee James, sprach am Donnerstag von "systemischen Problemen". Die Untersuchungen waren ins Rollen gekommen, nachdem Soldaten, die für Atomraketen zuständig waren, in den Verdacht des Drogenmissbrauchs geraten waren. Dabei kam ans Licht, dass Offiziere bei den Eignungstests teils seit November 2011 getrickst hatte, indem sie Kurzmitteilungen mit Antworten und Fotos der Tests verschickten, wie die "Washington Post" berichtete.

Die Einheit war bereits 2013 in die Schlagzeilen geraten, als sie bei einer Sicherheitsüberprüfung durchgefallen war. Auch eine andere Raketen-Einheit in North Dakota hatte ähnlich schlechte Ergebnisse erhalten. 17 Offiziere verloren damals ihre Zulassung für den Umgang mit Atomraketen und wurden zu einer Nachschulung geschickt. (dpa)

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